Samstag, 15.Juli 2023
Gott hat mein Elend und meine Mühe gesehen.
1. Mose 31,42
Paulus schreibt: Ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
1. Korinther 15,58
Es lohnt sich!
Die heutige Losung stammt aus dem Munde von Jakob. Es gibt Streit mit seinem Schwiegervater Laban, dem Neffen seines Großvaters Abraham. Es geht um die angemessene Vergütung für zwanzig Jahre, die Jakob für Laban gearbeitet hat - wobei sich beide an Schlitzohrigkeit in nichts nachstanden! Am Ende nimmt sich Jakob das, wovon er meint, dass es ihm zusteht und verlässt den gemeinsamen Wohnsitz Haran mit Mann und Maus in einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Laban verfolgt und stellt ihn schließlich. Aus dem nun folgenden Wortgefecht bzw. der nun beginnenden Verhandlung stammt die Losung. Am Ende steht dann tatsächlich ein Vertrag nach allen Regeln orientalischer Bundesschlusse und man trennt sich für immer schiedlich-friedlich.
Vielleicht kennst du ja auch dieses Gefühl, übersehen zu werden; besser, dass das, was du tust, nicht wahrgenommen, geschweige denn, wertgeschätzt wird. "Sieht der/die überhaupt, wie ich mir hier die Hacken rausreiße?" Dass unsere Mühe und Arbeit für nichts geachtet wird, empfinden wir als schweres Unrecht. Jakob macht darin eine sehr tröstliche Erfahrung: Gott sieht. Und Gott greift ein. Und so lautet die Losung vollständig: "Gott hat mein Elend und meine Mühe gesehen - und hat diese Nacht rechtes Urteil gesprochen."
Die Erfahrung des Apostels Paulus, die sich im heutigen Lehrtext spiegelt, liegt noch ein wenig anders. Es ist weniger das Gefühl der nicht-anerkannten oder vergüteten Arbeit, sondern das Empfinden der vergeblichen Arbeit; und das muss noch nicht einmal jemandes Schuld sein. Vieles von dem, was wir für oder "in dem Herrn" tun, trägt nicht unmittelbar Früchte und Ergebnisse liegen selten flach auf der Hand. Jeder altgediente Gemeindemitarbeiter kennt diese leise Frage im eigenen Herzen: "Wofür mache ich das eigentlich hier alles?" - und das in der Regel ja ehrenamtlich und, wenn's hoch kommt, für eine lobende Erwähnung in der Jahresgemeindestunde! Das ist der Wurzelboden für heimliche Bitterkeit - ein geistliches Gift sonder Güte! Wir "entgiften", indem wir uns an das Wort des Jakob und des Paulus heute halten. Unser Vater im Himmel lässt selbst einen Becher kalten Wassers nicht unvergolten (Matthäus 10,42)! Die Frucht unseres Lebens wird nicht auf Erden, sondern vor dem Thron Christi eingefahren. Glaub' mir: Du wirst noch staunen...
In Jesus bist du gesegnet und lebst du unter dem wachsamen und wahrnehmenden Blick das Vaters. Gott sieht!
In Jesus bist du gesegnet. Mach' dein Ding nur unverdrossen und im Gehorsam. Was den Lohn angeht, lässt der Vater gewiss sich nicht lumpen!
https://www.youtube.com/watch?v=w8ZNqIITT7o