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Du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!

Psalm 22,20

Wir wissen, dass er uns hört.

1.Johannes 5,15

Gewissheit erlangen

Diese beiden Bibelworte reißen mit einem Schlag das ganze Spannungsfeld auf, in dem wir uns befinden, wenn wir beten.

Da versuchen wir einerseits mit den Worten des Psalmisten den Eindruck der Gottesferne niederzuringen und greifen nach Gott wie ein Ertrinkender nach dem Rettungsring: "Aus tiefer Not schrei' ich zu dir..." Und dann wieder füllt uns die tiefe Gelassenheit und  Gewissheit eines Apostels Johannes: "Wir wissen..." Beides sind Gebetserfahrungen, die vermutlich sogar zusammengehören, keine ist besser oder schlechter, keine "geistlicher" oder "ungeistlicher". So ist das eben.

Wenn wir den Lehrtext im Zusammenhang lesen, dann finden wir: "Und dies ist die Zuversicht, die wir zu ihm haben, dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben." So geht unser Beten immer einher mit einem aufrichtigen Fragen und Suchen nach Gottes Willen. Es ist niemals der Versuch, den eigenen Willen mit diversen Tricks bei Gott durchzusetzen. "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe" war das Herzensgebet von Jesus. Manchmal besteht das ganze Gebet nur daraus, sich zu dieser inneren Haltung durchzuringen! Die Zuversicht, dass unser Gebet ge- und erhört wird, erwächst also aus der inneren Übereinstimmung mit und in das Einwilligen in den Willen unseres Vaters im Himmel. Und dann ist auch der nächste Schritt folgerichtig: Wir wissen, dass wir das Erbetene bereits haben, auch wenn wir es noch nicht in Händen halten. Hier geht es nicht darum, sich etwas einzureden, sondern in den Worten des Apostels spiegelt sich eine Erfahrung, die wir auch machen können: Im Gebet bitten wir um eine Sache von der wir gewiss sind, dass wir darin mit dem Willen Gottes übereinstimmen. Und nach und nach wächst in uns die Gewissheit, dass Gott uns das Erbetene schenkt und uns unsere Bitte gewährt. Es liegt quasi "zur Abholung bereit". Dass das Erbetene dann auch Realität wird, ist dann nur eine Frage der Zeit; derweil gehen wir schon mal zum Danken über...

So sei von neuem dein Gebet in besonderer Weise gesegnet, erquickt und erfrischt.

Sei gesegnet mit dem Geist der Gnade und des Gebetes.

Sei gesegnet mit Erkenntnis des Willens Gottes und einem gehorsamen Herzen.

Sei gesegnet mit Erhörungs- und Empfangsgewissheit.

Sei gesegnet mit Jesus.