Du nahtest sich zu mir, als ich dich anrief, und sprachst: Fürchte dich nicht!
Klagelieder 3,57
Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.
Johannes 16,24
Gott nahe sein
Manchmal reicht es in bedrohlichen oder beängstigenden Situationen völlig, dass ganz bestimmte Personen anwesend sind, um uns wieder gelassen zu machen und uns das Gefühl zu geben, der Situation gewachsen zu sein. Gut, wenn wir in unserer Kindheit erlebt haben, dass Vater oder Mutter auch kamen, als wir sie riefen; und war nicht alles wieder gut in dem Moment, als sie da waren? Und selbst, wenn wir auf solche Erinnerungen nicht zurückgreifen können: Wir können die Erfahrung der Gottesnähe machen. Sie gehört sicher zu den kostbarsten Erfahrungen auf unserem geistlichen Weg. Gott ist immer der uns nahende Gott. Und selbst die Erfahrung der scheinbaren Abwesenheit Gottes - also die Erfahrung, die Gegenwart Gottes nicht wahrnehmen zu können - ist immer noch die Rückseite derselben Medaille. So kannst du das göttliche "Fürchte dich nicht!" auch heute für dich ganz persönlich hören.
Jesus spricht im Lehrtext heute über das "Gebet in seinem Namen". "In Jesu Namen bitten" meint nicht eine bestimmte Gebetsformulierung oder -formel, sondern ein Gebet im Sinne von Jesus; ein Gebet, das wir zusammen mit Jesus sprechen; ein Gebet, das auch das Gebet von Jesus ist. Es ist im Kern die Anrufung Jesu selbst. Die Bitte, von der Jesus hier spricht, ist also nicht in erster Linie die Bitte um dies oder jenes, sondern die Bitte um ihn selbst; die Bitte, dass er uns nahe sein möge. Und sollte etwas unsere Freude vollkommener machen können als die lebendige Erfahrung der Nähe Christi?
So sei gesegnet mit einer neuen Wahrnehmungsfähigkeit für die Nähe des HERRN.
Sei gesegnet und ermutigt, den Namen des HERRN anzurufen - und errettet zu werden.
Sei gesegnet - und fürchte dich nicht.