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Sage nicht: "Ich bin zu jung", sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete. Jeremia 1,7

Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden. Apostelgeschichte 18, 9-10

Gottes Wort in Menschenmund

An den Anfang seines Buches stellt der Prophet Jeremia seine Berufungsgeschichte. Sie ist für ihn und sein Selbstverständnis ganz wichtig. Sie ist so etwas wie sein "Dienstausweis" und begründet, warum er mit dem Anspruch auftritt, im Namen Gottes zu sprechen. Denn die einfachste Methode, einen Propheten mundtot zu machen, besteht darin, ihm seine Legitimation abzusprechen und anzuzweifeln, dass er seine Botschaft wirklich von Gott hat. Damit hatte Jeremia mehr als einmal zu tun!

Nicht seine Berufungsgeschichte, aber auch eine Ermutigungsgeschichte erzählt der Lehrtext von dem Apostel Paulus, der damals gerade seinen Missionsdienst in Korinth aufnahm.

Solche Berufungserfahrungen erfordern sehr viel Glauben und Vertrauen - sowohl bei dem Berufenen, als auch bei denen, zu denen der Berufene gesandt ist. Der Berufene muss immer wieder neu darauf vertrauen und sich zu dem Glauben durchringen, dass das, was er sagen will und was ihm am Herzen liegt, auch von Gott ist. "Beweisen" kann er es ja nicht, nicht vor sich selbst und nicht vor den Hörern. Ebenso müssen die Hörer darauf vertrauen, dass das, was der Berufene da erzählt, "Wort des lebendigen Gottes" ist. - Anders als zu Zeiten der Propheten Jeremia sind wir heute in der glücklichen Lage, dass alle Kinder Gottes den Heiligen Geist haben und nicht nur einzelne wenige berufene Propheten. So können und müssen wir "alles prüfen und das Gute behalten" (1. Thessalonicher 5,21) - nicht, um dem Berufenen seine Berufung abzusprechen, sondern um miteinander dem Reden Gottes auf die Spur zu kommen.

Beide Bibelworte wollen dich heute ermutigen, den Mund aufzumachen, zu reden und nicht zu schweigen; denn erst im Vollzug, also im Gespräch, wird sich erweisen, was von Gott ist und was von dir selbst ist. Was auch immer du sagst: Du wirst damit über Gott und über dich selbst sprechen. Ich wünsche dir Zuhörer und Gesprächspartner, die beides wohlwollend anhören und wertschätzend  differenzieren können. Vergiss nicht: Du hast etwas zu sagen, denn Christus ist in dir.

Du bist gesegnet in Jesus, berufen und gesandt.

Du bist gesegnet mit Worten und einer Botschaft, die andere dringend brauchen und auf die andere schon warten.

Du bist gesegnet in Jesus. Er steht dir zur Seite, niemand kann dir schaden.