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Der HERR schafft Recht den Unterdrückten, den Hungrigen gibt er Brot.

Psalm 146,7

Jesus nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jünger, dass sie sie austeilten, und sie teilten sie unter das Volk aus.

Markus 8,6

In der Kindererziehung ist es bekanntlich wichtig, die eigenen Sprösslinge frühzeitig und altersgemäß in die unterschiedlichsten Tätigkeiten des Alltags mit einzubeziehen und mit Aufgaben und Verantwortung zu betrauen nach dem Motto: "learning by doing". Das macht durchaus Mühe und erfordert Geduld. Jeder Vater und jede Mutter hat dabei auch schon einmal gedacht: "Ach komm, das mach' ich eben geschwind selbst. Ich hab' jetzt keine Zeit. Dann weiß ich, dass es gemacht ist und zwar so, wie ich es gerne haben möchte."

So ist unser Vater im Himmel nicht. Obwohl er wahrlich auf unsere Mithilfe und Unterstützung nicht angewiesen ist und allein mächtig, vollkommen und gut ist, will er vieles in dieser Welt einfach nicht ohne uns tun. In unendlicher Geduld und auch großer Demut bezieht er uns in sein Werk mit ein. Was für eine Liebe, was für eine Wertschätzung! Das Losungswort beschreibt heute dieses "Werk des HERRN". Gott schafft Heil - und das geschieht u.a., indem er sich auf die Seite der Unterdrückten und Hungrigen schlägt; ihm liegt an dem Ausgleich zwischen den Mächtigen und den Ohnmächtigen, denen "da oben" und denen "da unten", denen, die bestimmen und denen, die sich fügen müssen, den Satten und den Hungrigen, denen, die was zu verteilen haben und denen, die immer nur die Hand aufhalten können, weil sie nichts haben. "Damit ein Ausgleich geschehe" ( 2. Korinther 8,14) nennt der Apostel Paulus dieses biblische Grundprinzip.

So macht es Jesus auch. Er kümmert sich nicht nur um das "Seelenheil" der Menschen. Er weiß: Mit knurrendem Magen kann man schlecht zuhören. Jesus bringt umfassendes und ganzheitliches Heil. Und: Er bezieht seine Jünger da mit ein. In einer anderen Speisungsgeschichte weist er sie direkt an: "Gebt ihr ihnen zu essen!" (Markus 6,37) Das überfordert sie geschwind. Natürlich: Das "Werk des HERRN" muss uns immer 2 Schuhnummern zu groß vorkommen. Ein Narr, wer denkt: "Schön, dass Jesus jetzt auf mich aufmerksam geworden ist! Das mach' ich mit links! Jetzt zeig' ich mal, wie's geht!" Doch Jesus nimmt das bisschen, was die Jünger haben - nämlich 7  Brotfladen - und handelt schlicht als Hausvater: Er spricht das Tischgebet und teilt an seine Jünger aus. Und sie? Sie müssen nichts anderes tun, als weitergeben und austeilen! "Es geht durch unsre Hände,/ kommt aber her von Gott!" (aus: "Wir pflügen und wir streuen..." M. Claudius) Was für eine schöne Aufgabe! Für den Nachschub sorgt der HERR!

So segne dich der Vater. Er wende dir sein ganzes, umfassendes Heil zu.

Es segne dich Jesus. Er zeige dir deinen Platz in seinem Team.

Es segne dich der Heilige Geist. Aus der Fülle seiner Liebe kannst du schöpfen und austeilen reichlich.