Kehrt um zu mir, spricht der HERR Zebaoth, so will ich zu euch umkehren. Sacharja 1,3
Der Herr hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde. 2. Petrus 3,9
Hinkehr zu Gott
Die Umkehr, auch "Buße" genannt, ist das Stichwort, das heute diese beiden Bibelworte miteinander verbindet. Dabei ist es keineswegs so, dass wir es wären, die den ersten Schritt auf Gott zu machen würden und Gott dann nachziehen und sich auch bequemen würde, sich uns zuzuwenden. Zu diesem Trugschluss könnte man ja angesichts der heutigen Losung kommen. Sie - und viele ähnlich lautenden Prophetenworte im Alten Testament - bringen vielmehr zum Ausdruck, dass ich erst in der Hinwendung zu Gott und in der Umkehr zu ihm inne werde, dass Gott mir zugewandt ist. Klar, solange ich mich von ihm abwende, bekomme ich von seiner Zuwendung natürlich auch nichts mit! So wartet Gott und hält geduldig Ausschau nach seinen verlorenen und abgewandten Menschenkindern.
In Jesus ist Gott noch einen wesentlichen Schritt weitergegangen: Seine Menschwerdung bedeutet, dass Gott uns nachgeht und zu uns kommt. Jesus ist der gute Hirte, der alles hinter sich lässt, um das Verlorene zu suchen. Und er ist ein genialer Finder!
Die innere Bewegung unseres geistlichen Weges ist die immer neue Hinkehr zu Gott. In uns schlummert einfach die Neigung zur Selbstbezogenheit, uns in uns selbst zu verkrümmen und aufzurollen, wie sich manche Krabbeltiere - wenn sie sich bedroht fühlen - aufrollen und sich kugelrund machen. Buße und Umkehr - das ist die Bewegung weg von der Selbstbespiegelung hin zu dem lebendigen Gott. Selbstbezogenheit und Selbstbespiegelung sind dabei zu unterscheiden von einer gesunden Selbstwahrnehmung. Das sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Schubladen, eine geistliche und eine psychologische. Sie beide säuberlich auseinanderhalten zu können, ist ganz elementar in unserer Frömmigkeit.
So lade ich dich ein, dich zu "entrollen" und dich nach Jesus auszustrecken und auszurichten wie die Blumen sich hin zur Sonne strecken. Und du wirst staunen und sehen, wie liebevoll und überaus heilsam sein Antlitz dir zugewandt ist.
In Jesus bist du gesegnet. Seine ganze Zuwendung und Zuneigung gilt dir.
In Jesus bist du gesegnet, befähigt und beauftragt, zugewandt und zugeneigt zu leben.