Montag, 8.Mai 2023
Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde.
2. Mose 3, 14
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
Römer 8,31
In Gottes Nähe gezogen
Mit der heutigen Losung haben wir unversehens eines der geheimnisvollsten Worte der Bibel vor uns, zu dem schon wahrlich berufenere Köpfe als ich viele kluge, hohe und tiefsinnige Auslegungen vorgelegt haben. Es ist der Berufungsgeschichte des Mose entnommen und stellt die Antwort Gottes dar auf die Frage des Mose, wie denn Gott zu nennen sei. Diese Frage meint sicher mehr als: "Wie dürfen wir dich ansprechen?" Das fragen wir uns untereinander z.B. in einem Kennenlern-Gespräch: "Wie soll ich zu dir/zu Ihnen sagen?" In den Religionen der Antike mit ihren vielen Göttern spielte die Kenntnis der Götternamen eine zentrale Rolle. Mit dem Namen bekam man Macht über den Genannten bzw. Zugang zur Macht der genannten Gottheit. Damit tun wir einen flüchtigen Blick in die dunkle Welt der Magie, wie sie uns z.B. auch in dem Märchen Rumpelstilzchen begegnet: "Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß!" Erst, als die Müllerstochter diesen Namen rauskriegt, ist die dunkle Macht gebannt.
Gott antwortet dem Mose nicht einfach mit einem Namen. Mit Gott lässt sich keine Magie treiben. Niemals wird er zu einem Machtinstrument in unserer Hand. Auch die Formel "im Namen Jesu!" ist keine Zauberformel, die uns vom schlichten Gehorsam entbindet und uns eigenmächtig handeln lässt. Die Grenze zwischen dem Handeln in Vollmacht und der Magie ist nicht immer leicht auszumachen und muss doch immer wieder sorgfältig gezogen werden (Apostelgeschichte 19, 13-16).
Die Antwort Gottes ist vielmehr eine Einladung, sich auf die lebendige Begegnung und Beziehung zu ihm einzulassen. In ihr klingt auch so etwas mit: "Lass dich nur auf mich ein; nur so lernst du mich kennen und wirst du erfahren, wer und wie ich bin."
Der Apostel Paulus hat das getan, als er Christ wurde. Und er erkannte Gott als den, der für uns ist. Das weiß schon der Psalmist: "Der HERR ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun?" (Psalm 118,6)
Es geht auf unserem geistlichen Weg in diesem Sinne darum, Gott gegenüber immer zutraulicher zu werden und alle Befürchtungen und alles Misstrauen ihm gegenüber zu überwinden.
In Jesus bist du gesegnet und trägst du das Zeugnis in dir, dass Gott für dich ist und es gut mit dir meint.
In Jesus bist du gesegnet und zieht dich der Vater beständig zu sich mit Seilen der Liebe.
https://www.youtube.com/watch?v=_M_XfeMpL0c