Freitag, 14.Juli 2023
Du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott, und der HERR hat dich erwählt, dass du sein Eigentum seist, aus allen Völkern, die auf Erden sind.
5. Mose 14,2
Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.
1. Thessalonicher 5,5
Welche Situation aus deinem Leben fällt dir ein, wenn du das Stichwort "Erwählung" hörst? Mir fällt der Sportunterricht in meiner Schulzeit ein. Es wurde sehr viel Fußball gespielt. Dazu "erwählten" sich zu Beginn zwei Mannschaftsführer abwechselnd ihre Spieler. Warst du ein guter Spieler, hat man sich um dich gerissen. Warst du ein schlechter Spieler, gehörtest du zu dem Rest, der aus lauter Barmherzigkeit am Ende irgendwie aufgeteilt werden musste. Ich gehörte immer zum "heiligen Rest"... Eine Auswahl nach Leistungsfähigkeit! Vielleicht denkst du an berufliche Bewerbungssituationen. Die mit den besten Karten, die machten das Rennen. Mit alledem hat nichts zu tun, was Gott tut, wenn er "erwählt" - sein Volk Israel z.B.; oder wenn Jesus uns erwählt und in die Nachfolge ruft. Es ist eher damit zu vergleichen, wenn ein junger Mann (oder auch ein alter...) ein Auge auf eine Frau wirft und sie sich zur Braut erwählt - oder umgekehrt. "Erwählung" - das ist in der Bibel Liebessprache. Die "Braut Christi" ist nicht nur die Gemeinde insgesamt, sondern auch deine Seele. Dich "hat der HERR erwählt, dass du sein Eigentum seist". Und wiederum: "Eigentum" nicht im Sinne des Besitzes eines Gegenstandes, sondern im Sinne letzter und gegenseitiger Zu- und Zusammengehörigkeit.
Mit den Worten der heutigen Losung warnt Gott sein Volk vor dem Götzendienst, indem er ihn nicht nur einfach verbietet, sondern sein Volk daran erinnert, wer es ist und zu wem es gehört. Unsere Identität klärt sich weniger in der Selbstreflexion als viel mehr in der Frage, zu wem wir gehören.
Wer wir sind - darauf antwortet auch der Apostel Paulus im heutigen Lehrtext. Und auch hier: Die Fragen eines christlichen Lebenswandels beginnen damit, dass wir uns bewusst machen, "wes Geistes Kind wir sind", nämlich "Kinder des Lichts und Kinder des Tages". Das Licht steht grundsätzlich für Gott und Jesus bezeichnet sich selbst als das "Licht der Welt" (Johannes 8,12). Konkret kann das bedeuten, das wir als Menschen leben, die "nichts zu verbergen haben", wie man so schön sagt, also einen transparenten Lebensstil führen, bei dem jedermann erkennen kann, woran er bei uns ist.
Eine kleine Übung zum Schluss: Wenn du magst, dann stell' dich doch vor den Spiegel und sage dir, wer du in Gottes Augen bist. Oder wenn dir das zu direkt ist, dann schreibe dich doch einmal einen Brief. Er beginnt, nach einer freundlichen und wertschätzenden Anrede, mit Worten wie: "Heute möchte ich dich daran erinnern, wer du eigentlich bist: In den Augen deines Vaters im Himmel und in den Augen von Jesus bist du..." - und dann geht's los; sollte deine Seele eher mißtrauisch und alles andere als leichtgläubig sein, dann füge gerne immer auch eine Bibelstelle und damit einen Schriftbeweis an...
In Jesus bist du gesegnet und bereits vor Grundlegung der Welt erwählt.
In Jesus bist du gesegnet, aus dem Machtbereich der Finsternis erlöst und in das Licht seiner Liebe versetzt.
In Jesus bist du gesegnet; auf dich hat er ein Auge geworfen -um einen hohen Preis hat er dich erkauft, unendlich kostbar bist du für ihn.
https://www.youtube.com/watch?v=CJeW7ctlViE