"Freigebige werden immer reicher, der Geizhals spart sich arm."
Sprüche 11,24
Paulus sprach: Ich habe euch in allem gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muss im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen."
Apostelgeschichte 20,35
Auf unserem Weg des Glaubens geht es immer wieder auch um das, was der Apostel Paulus "die Erneuerung des Sinnes" (Römer 12,2) nennt. Damit sind regelrechte Transformationen und Paradigmenwechsel in unserem Denken, Meinen und in unseren Grundüberzeugungen gemeint. Das ist ganz zentral; denn aus dieser Mitte unserer Person heraus formt sich unser Verhalten und Lebenswandel. Alle totalitären Systeme und Ideologien unserer Welt haben das genauso gecheckt und ganz furchtbare Methoden der Hirnwäsche und Umerziehung erfunden, um mit Gewalt eine "Erneuerung des Sinnes" in ihrem Sinne herbeizuführen, freilich mit umgekehrtem Vorzeichen!
Unsere beiden Bibelworte spiegeln ein solch neues Denken im Hinblick auf den Umgang mit unserem Besitz wieder. Dieses "neue Denken" ist keine Doktrin, sondern ist die Wahrheit: Die Sprüche sind gebündelte Lebenserfahrung und nicht theoretische Überlegungen. Auch wenn's paradox klingt: Freigebigkeit macht reich! Ich kann nur grundsätzlich mit offenen Händen oder mit geschlossenen Händen leben - sowohl was das Empfangen, als auch was das Hergeben betrifft. Das ist göttliche Logik!
Der Apostel Paulus macht's in seiner Abschiedsrede vor den Ältesten der Gemeinde in Ephesus ganz praktisch: Erwerbs- und Berufstätigkeit nicht nur, um das eigene Auskommen zu sichern oder gar Vermögen aufzubauen, sondern um sich zusätzlich "der Schwachen annehmen" zu können: Ein wirklich radikaler Ansatz, der von einem "erneuerten Denken" zeugt.
Hinter dem von ihm zitierten und nur an dieser Stelle überlieferten Jesuswort "geben ist seliger als nehmen" verbirgt sich ein wirklich schöner Zuspruch und eine Erfahrung, die du sicher kennst: Jeder, auch du, hat etwas zu geben. Wie arm oder mittellos du dich auch fühlen magst: Du hast mehr, als du denkst. Du bist nicht nur darauf angewiesen, dass andere dir geben. Du kannst es auch. Und ist es nicht eine wunderbare und sinnstiftende Erfahrung und auch ein Bedürfnis, etwas geben zu können und für andere eine Bereicherung zu sein?
So sei gesegnet mit einem offenen Herzen und mit offenen Händen.
Sei gesegnet mit neuer Wahrnehmung und einer neuen Sicht auf das, was du alles hast.
Du bist gesegnet. Du bist eine Bereicherung. "Du bist ein Gewinn".