Sonntag, 28.1.24
Alle Völker, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, HERR, und deinen Namen ehren.
Psalm 86,9
Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein.
Offenbarung 21,3
Mit weitem Horizont
So, wie die Sonne nicht schlagartig aufgeht sondern allmählich und keine Lampe ist, die man von jetzt auf gleich anknipst - so offenbart sich der lebendige Gott im Laufe der Heilsgeschichte auch allmählich. So war Gott am Anfang der Gott der drei Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob. Er war fast so etwas wie ein "Familiengott". Dann weitet sich der Kreis. Aus der Familie wird eine Sippe und aus der Sippe schließlich ein Volk. Nun war Gott "der Heilige Israels". Aus dem Gott, der in einem Zelt wohnt inmitten des wandernden Gottesvolkes wird der Gott, der im Tempel zu Zion wohnt - der Hauptstadt des nun sesshaften Volkes Israel. So ließen sich viele Beispiele für eine sich wandelnde Gotteserkenntnis im Alten Testament finden. Diese fortschreitende Selbstoffenbarung Gottes geht einher mit unterschiedlichen Lebenssituationen, in denen Menschen Gott eben auch ganz unterschiedlich erfahren.
In der heutigen Losung weitet sich der Horizont noch einmal ganz fundamental hin zu "allen Völkern". "Heilsuniversalismus" nennt man das: Gott hat mit seinen heilvollen Absichten die ganze Welt im Blick: "So sehr hat Gott die Welt geliebt..." Für uns heute ist das sonnenklar, am Anfang aber ist es nicht so gewesen. Was für eine Perspektive, was für eine Vision: Am Ende wird Gott alle Völker zu sich ziehen - denn das bedeutet es doch wohl, wenn alle Völker kommen werden, um den HERRN anzubeten und seinen Namen zu ehren. Denn er hat sie gemacht und gewollt und darum sind sie auch sein. Das Volk Israel war das Modell, an dem Gott schon einmal demonstrieren wollte wie das ist, wenn ein Volk "Volk Gottes " ist. Es ist die Vorlage für alle Welt. Und die Sendung der Gemeinde Jesu, bestehend aus Juden- wie Heidenchristen als "neues Gottesvolk" in alle Welt ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
Das Ende der Geschichte finden wir im Lehrtext. In Gottes neuer Welt wohnt Gott inmitten seiner Völker. All die Götter, denen die Völker aller Zeiten jemals gefolgt sind, werden abgetan sein. Der HERR wird der Gott aller sein. - Das ist eine ziemlich schwindelerregende Perspektive! Aber es ist gut, zwischendurch immer einmal wieder unsere Zeitgeschichte mit allem, was uns zur Zeit in Atem hält oder mit Sorge füllt, dieser großen Perspektive zuzuordnen. Auch an so einem kleinen Tag wie heute.
In Jesus bist du gesegnet und du bist hineingestellt in den weiten Horizont des Reiches Gottes.
In Jesus bist gesegnet und unterwegs in Gottes neue Welt.
In Jesus bist du gesegnet und privilegiert, heute schon deine Knie vor dem Herrn der Herren und König aller Könige zu beugen: Jesus, Name aller Namen.
https://www.youtube.com/watch?v=CsbtX4eXCww