Samstag, 18. Februar 2023
Wenn ich nur dich habe, so frage ich nicht nach Himmel und Erde. Psalm 73,25
Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Römer 8, 38-39
Nicht nach links und rechts schauen
Die große Anfechtung, von der der Psalm 73 redet, lautet: "Lohnt es sich im Vergleich mit den Gottlosen überhaupt, Gott die Treue zu halten? Habe ich davon irgendeinen Vorteil? Macht das Sinn?" Und der Beter dieses Psalms kommt zu zwei Schlüssen: "Man muss vom Ende her denken"("...bis ich ging in das Heiligtum Gottes und merkte auf ihr Ende." (V. 17) ist der eine und der andere lautet: "Vergleiche nicht und schaue nicht nach links und rechts" - sondern auf Gott. Denn er ist unvergleichlich und "alternativlos", wie man heute so schön sagt. Der Psalmbeter macht die kostbare Erfahrung, dass ihm Gott "ein und alles" ist. Es ist übrigens diese Erfahrung, die Jesus im Gleichnis vom Schatz im Acker und von der kostbaren Perle aufgreift (Matthäus 13, 44-46).
Vielleicht denkst du: "Dieses Gebet ist mir drei Schuhnummern zu groß. Es zu beten hieße, den Mund etwas zu voll zu nehmen." Das sich einzugestehen, zeugt von Ehrlichkeit und dem Bemühen, aufrichtig zu beten - und das ist sehr richtig. Wir sollen weder Gott noch uns selbst etwas vormachen. Können wir das heutige Losungswort trotzdem beten? Ja, sehr sogar; denn es gibt uns eine innere Richtung vor, in die wir geistlich wachsen sollen. Es ist wie bei einem Kind, dem man schon mal eine Schuhnummer oder Kleidergröße zu groß kauft, damit es da hineinwachsen kann. So ist es gut, auch Gebete mitzusprechen oder Lieder mitzusingen, die sich noch nicht ganz mit der eigenen Erfahrung decken und von dem stillen Gebet begleitet sind: "Vater, ich möchte, dass es einmal genauso sei. Und das es so wird - dazu schenk' du doch Gnade."
Auch der Apostel Paulus spricht im heutigen Lehrtext von einer überwältigenden Erfahrung und der kostbaren Einsicht und Gewissheit, unscheidbar zu sein von der Liebe Gottes. Hier ist es genauso: es ist so gut und wichtig, der eigenen Seele dieses Wort immer und immer wieder vorzusprechen, bis aus dem Kopfwissen eine Herzensgewissheit wird. Sie ist ganz zentral; ohne sie werden wir im Glauben Schiffbruch erleiden und der Anfechtung nicht standhalten, von der der Psalm 73 spricht.
In Jesus bist du gesegnet und unauflöslich mit der Liebe Gottes verbunden.
In Jesus bist du gesegnet und ist in dir die Quelle der Liebe Gottes geöffnet.
Jesus alleine genügt.