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Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und gebe einem jeden nach seinem Tun.

Jeremia 17,9-10

Lasst uns Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen.

Galater 6,9

Reichlich säen

"Trügerisch ist das Herz, mehr als alles, und unheilbar ist es" sagt eine andere Übersetzung und noch wieder eine andere: "Nichts auf dieser Welt ist so hinterhältig und verschlagen wie das Herz des Menschen." Ist das ein verzweifelter Stoßseufzer des Propheten Jeremia? Oder gar die nüchterne und schonungslose Diagnose Gottes? Wir wissen heute ein bisschen etwas über das sogenannte Un- oder Unterbewusste des Menschen und können, denke ich,  dieser Einschätzung nur zustimmen. Wie dem auch sei: Gott erweist sich als der einzige, der uns Menschen auf "Herz und Nieren" ergründet und prüft. Wir sind vor Gott buchstäblich wie ein aufgeschlagenes Buch.

Doch diese beiden Bibelworte wollen ja noch auf etwas anderes hinaus. Sie schauen auf einen untergründigen Zusammenhang - nämlich den zwischen unserem "Tun", also unserem Verhalten und unserem Ergehen. Weil dieser Zusammenhang so elementar ist, gibt es dazu viele Sprichwörter und Redewendungen, z.B.: "Du musst die Suppe auslöffeln, die du dir selbst eingebrockt hast", "Wie du in den Wald hineinrufst, so schallt's auch wieder heraus" oder "wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein".

Das Losungswort sagt also in dieser Hinsicht: Gott selbst teilt jedem sein Los und sein Ergehen zu; und schaut dabei nicht nur auf das Tun des Menschen, sondern tiefer, nämlich in die zitierten "Abgründe des Herzens". Das ist ein gut weisheitlicher Grundsatz, der im Umkehrschluss natürlich brandgefährlich ist: "Dass es dir so schlecht geht und dich dieser Schicksalsschlag ereilt hat - nun, das wird schon seine Gründe haben und die liegen im Zweifelsfall in dir selbst!" Jesus wird es dann sein, der diese Diskussion, auf wessen Schuld z.B. eine Behinderung, wie z.B. eine angeborene Erblindung, zurückzuführen sei, im Keim erstickt (Johannes 9).

Unterm Strich bleibt die schlichte Wahrheit, dass alles Tun und Nichttun Folgen hat: "von nichts ist nichts". Der Lehrtext wendet das gottlob ins Positive. Wenn wir wüssten, welche Saat wir da durch Gutestun ausbringen und von welcher Qualität dieses Saatgut ist - wir würden nicht nachlassen und nicht ermüden: Gutestun - mit Worten oder Taten - lohnt sich immer! Vor allem wenn es dann noch aus einem "reinen Herzen und aus einem neuen, beständigen Geist" kommt! (Psalm 51,12)

In Jesus bist du reich gesegnet und wächst in dir das neue und reine Herz. Verzage nicht über dich selbst!

In Jesus bist du reich gesegnet und ist deine Saatgutwanne, die du trägst mit Gutem üppig gefüllt. Säe nur reichlich und unverdrossen!