Wir verkündigen dem kommenden Geschlecht den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat.
Psalm 78,4
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.
Matthäus 5,15
Sein Thema finden
Kinder lieben bekanntlich Geschichten; und zwar nicht ständig neue, sondern immer wieder auch die gleichen. Und - bitteschön! - immer auch gleich erzählt! So kannst du mal überlegen, welche Geschichten bei dir zu Hause kolportiert wurden. Wir wollten z.B. zu Hause immer und immer wieder unsere jeweiligen Geburtsgeschichten hören und wie das war, als wir zur Welt kamen. Da meine Eltern Kriegskinder waren, wurden auch gruselige Kriegsgeschichten erzählt. Die wurden uns allerdings ungefragt erzählt...
Im alten Israel war es eine heilige Pflicht und wichtiger Bestandteil der Kindererziehung, "den Ruhm des HERRN, seine Macht und Wunder" zu erzählen und so an die nächste Generation weiterzugeben. Irgendwann wurden sie auch aufgeschrieben; so ist unsere Bibel entstanden. Aber am Anfang stand das Erzählen, möglichst genau, möglichst wortgetreu - darauf achteten schon die Kinder...
Dieses Erzählen dient nicht der Unterhaltung; sondern es formt ein Weltbild und eine innere Vorstellung von der Wirklichkeit: So ist die Welt und so tickt das Leben! Erzählen, ja, "verkündigen", wie die Losung sagt, ist Bildung im eigentlichen Sinne.
So kannst du auch mal überlegen, was deine "Narrative" sind, wie man heute so schön sagt, welche Geschichten du gern erzählst; und wenn dir nichts einfällt, dann frage mal jemanden, der dir nahesteht, der wird's dir schon sagen...
Was wir erzählen, was unsere Themen und Botschaften sind, die wir mit Vorliebe von uns geben - das ist, im Bild des Lehrtextes gesprochen - unser "Licht, das wir auf den Leuchter setzen". Es ist genau so, wie Jesus es sagt: Was in uns lebt, was uns umtreibt und erfüllt, das setzen wir nämlich nicht unter den Scheffel, sondern das bringen wir nach außen, das "äußern" wir. Es lohnt sich also, sich damit auseinanderzusetzen.
So sei gesegnet, dass dir immer wieder "die Macht und die Wunder des HERRN" einfallen, die er auch dir erwiesen hat.
Sei gesegnet, dass du dein Leben im Licht der Liebe Gottes betrachten kannst.
Sei gesegnet - und stell' dein Licht nicht unter den Scheffel!