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Mach dich auf, Gott, und führe deine Sache.

Psalm 74,22

Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist, durch ihn.

Epheser 1, 9-10

Sich auf Gott einlassen

In einer guten Beziehung oder gar Freundschaft ist "jeder mal dran": Es geht nicht immer nur um "die Sache" des einen, die sich der andere anhören und auf die er sich einlassen soll. Sondern auch der andere darf mal über "seine Sache" sprechen und ein offenes Ohr und ein offenes Herz erwarten. Wo immer nur der eine spricht und allen Raum für sich in Anspruch nimmt und es eigentlich immer nur um ihn geht und er nicht auch mal nach dem Ergehen des anderen fragt, geht eine Beziehung kaputt. Lebendige Beziehung und Begegnung muss wechselseitig sein.

Warum sollte es in unserer Beziehung zu Jesus anders sein? Wir neigen natürlich dazu, im Gebet all unsere Anliegen vorzubringen und bitten und erwarten, dass Gott unsere Sache führt. Wenn das Ausdruck unseres Vertrauens und Glaubens ist, ist das natürlich gut. Doch Losung und Lehrtext öffnen uns heute den Blick dafür, dass es auch so etwas wie eine geistliche Selbstbezogenheit gibt: Unsere Sache, unser Wille, unsere inneren Beschlüsse. Es ist Zeit für einen Perspektivwechsel und Gott Raum zu schaffen und mit den Worten des Losungswortes zu beten: "Mach dich auf, Gott, und führe deine Sache." Es ist Zeit, zu schweigen und hinzuhören, was Gott zu sagen hat und auf das "Geheimnis seines Willens" und "seinen Ratschluss" zu hören; und es nicht nur höflich anzuhören, um dann um so schneller wieder beim eigenen Programm zu sein, sondern um dabei zu bleiben, sich dafür zu interessieren und sich darin einzuklinken. Es macht das Herz weit und befreit uns von unserer Ichbezogenheit, wenn wir uns auf die Weite und Größe, ja, die Geheimnisse Gottes einlassen. Es geht um mehr und um Größeres, als nur um unser kleines persönliches Glück. Jesus sucht Nachfolger und Nachfolgerinnen, die bereit sind, ihren Bauchnabel mal sich selbst zu überlassen und sich auf das Reich Gottes einzulassen; und dann erstaunt wahrnehmen, dass sie dabei nicht zu kurz kommen: "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen" (Matthäus 6,33) sagt Jesus.

So segne dich der Vater. Er nehme dich an die Hand und führe dich in die Weite seines Ratschlusses.

Es segne dich der Sohn. Er erlöse dich von aller Ichbezogenheit.

Es segne dich der Heilige Geist. Er gebe dir ein Verständnis für "Christus, in dem alles zusammengefasst wird, was im Himmel und auf Erden ist". Inclusive deines Lebens.