Ich will heimsuchen die Leute, die träge auf ihren Hefen liegen und sprechen in ihrem Herzen: Der HERR wird weder Gutes noch Böses tun.
Zefanja 1,12
Du sprichst: Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts!, und weißt nicht, dass du elend und jämmerlich bist, arm, blind und bloß. Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.
Offenbarung 3, 17-18
Sich erwecken lassen
"Träge auf den Hefen liegen" - das Bild stammt aus der Weinproduktion, bei der Hefe verwendet wird. Der Wein muss ihm Laufe der Gärung zum richtigen Zeitpunkt umgegossen und von den Hefen getrennt werden, sonst verdirbt er. Der Prophet Zefanja spricht hier also von Leuten, die auf ihrem inneren Weg irgendwo steckengeblieben sind und den nächsten Schritt verpasst haben. Der geistliche Prozess der Umwandlung in das Bild Christi kommt zum Stehen. Diese innere Stagnation wird auf Gott übertragen: Der Glaube daran, dass Gott auch in unserer Zeit noch handelt, eingreift und die Geschicke aller Menschen und Völker lenkt, zerbricht. Im Grunde wird Gott nicht mehr ernst genommen. Die Gottesfurcht stirbt. Der Prophet verkündet diesen Leuten das Gericht, um sie aufzuwecken, zu erschüttern und wieder auf die Beine zu bringen.
Etwas ganz Ähnliches tut Jesus im Lehrtext, das dem Sendschreiben an die Gemeinde an Laodizäa entnommen ist. Die Bilder, die hier vorkommen, sind alles Anspielungen an diesen Ort, der mit seinen heilkräftigen Quellen so etwas wie ein Kurort war. Hier wurden spezielle Salben gegen Augenleiden hergestellt und eine Hochburg der Textilherstellung war Laodizäa obendrein. Die Botschaft ist klar: Geistliche Trägheit führt auch zu einer ungeistlichen Selbstgefälligkeit, mit der man jede Notwendigkeit der Umkehr oder Veränderung weit von sich weist. Es fehlt der Mut, den Dingen und dem inneren Zustand ins Auge zu sehen - und Konsequenzen daraus zu ziehen. Die geistlichen Mangelerscheinungen werden schön geredet. Jesus sagt im Fortgang: "Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße. Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir." (V. 19.20)
So sei gesegnet mit dem Mut, innerlich Inventur zu machen.
Sei gesegnet mit der Kraft zu Neuanfang und Umkehr.
Sei in die Liebe Christi hineingestellt; sie will dich erwecken, erneuern, bewegen und neu entzünden.