Danket dem Herrn aller Herren, der allein große Wunder tut, denn seine Güte währet ewiglich.
Psalm 136,3.4
Einer unter den Aussätzigen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm.
Lukas 17, 15-16
Was ist ein Wunder? Ein Wunder ist immer ein Ereignis, in dem wir Gottes Handeln ganz unmittelbar erleben. Es geht dabei nicht darum, dass Naturgesetze außer Kraft gesetzt werden; sondern dass Gott heilsam, befreiend, erlösend und heilschaffend eingreift. Von einem Wunder kann nur in Verbindung mit Gott gesprochen werden - er allein tut große Wunder, sagt das Losungswort heute. Die wissenschaftliche Erklärbarkeit spielt dabei keine Rolle. So kann ein und dieselbe Sache für den einen ein Wunder sein - nämlich für den, der Gott darin wahrnimmt - und für den anderen eben nicht: Davon erzählt der Lehrtext und die dazugehörige Geschichte von den 10 Aussätzigen.
Im Deutschen gibt es zum Wort "Wunder" auch das schöne Tätigkeitswort "sich wundern". Sich wundern und staunen können - auch das gehört zu unserem geistlichen Weg. Wenn wir achtsam und aufmerksam unterwegs sind, beginnen wir, die Dinge nicht mehr für selbstverständlich zu nehmen und achtlos links liegen zu lassen. Dass die Dinge sind, wie sie sind und sich ereignen, wie sie sich ereignen, ist nicht "von selbst", "zwangsläufig" oder "automatisch". Bei näherem Hinsehen entdecken wir: Es hätte auch alles ganz anders kommen können. Nichts ist festgelegt. Wenn wir die Welt um uns so ansehen und erleben, fangen wir wieder an, Gott in allem am Werk zu sehen, und zu wundern und zu staunen - und dankbar zu werden.
So sei gesegnet mit einem dankbaren Herzen.
Sei gesegnet mit der Fähigkeit zum Staunen und zum Sich-wundern.
Sei gesegnet mit offenen Augen, dass du erkennen kannst, was Jesus dir Gutes tut.