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Die große Freude, mit der der Psalm 81 beginnt, entzündet sich an der wunderbaren Erfahrung des Heils und der Befreiung: "Ich habe ihre Schultern von der Last befreit und ihre Hände vom Tragkorb erlöset" heißt es einige Verse später. Was für ein schönes Bild! Es lädt dich ein, einmal nachzuschauen und nachzuspüren, wie der Tragkorb heißt, den du immer noch auf deinen Schultern mit dir herumschleppst; den du meinst, immer noch tragen zu müssen oder den dir andere immer wieder neu andrehen. Es kann sogar sein, dass du schon körperliche Symptome im Hals- und Schulterbereich hast, die von dieser unsichtbaren, aber sehr realen Schlepperei herrühren!

Also: Du bist befreit. Du bist erlöst. Du kannst absetzen. Besser noch: Ablegen in die Hände von Jesus, die an Stärke nicht zu überbieten sind. Du darfst fröhlich singen; nichts und niemand darf dir den Mund verbieten!

Der Apostel Paulus weist uns im Lehrtext wieder auf diese Doppelheit unserer Existenz hin: Ja, es gibt viele Dinge, die uns traurig machen; aber weil "Christus in uns" ist, sind wir neben oder in der Traurigkeit auch "allezeit fröhlich". Unsere Bedürftigkeit und Mangelhaftigkeit hat viele Gesichter; und doch machen wir viele reich und fehlt es uns an nichts.

So eine klassische "Therapeutenfrage" lautet: "Und was ist da noch?" Sie soll helfen, nicht wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren, sondern den Blick zu weiten und wahrzunehmen, dass das, was und Not und Kummer macht, nicht alles und nicht das Vollbild ist. Das bedeutet keineswegs, das Notvolle zu bagatellisieren; aber es einzuordnen und ihm einen Platz zu geben - einen unter vielen; und die Ressourcen zu erkennen, aus denen wir schöpfen und trotz allem ein glückliches und erfülltes Leben führen können. Jesus, der auch in dir lebt, sagt von sich, dass er Wasser und Brot des Lebens (Johannes 6,35) ist. Wenn das keine Ressource ist!