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Montag, 26. Juni 2023

Ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Psalm 23, 4

Wir sind bedrängt, aber nicht in die Enge getrieben, ratlos, aber nicht verzweifelt, verfolgt, aber nicht verlassen, zu Boden geworfen, aber nicht am Boden zerstört.

2. Korinther 4, 8-9

Unterwegs zum Haus des HERRN

Der Psalm 23 nimmt uns in seiner ersten Hälfte bekanntlich in die Bildwelt von Schaf und Hirte mit. Zu ihr gehörte, dass sich die fetten Weiden nicht nahtlos aneinander reihten. Um von einer Weide zur anderen zu kommen, musste auch schon mal unwirtliches Gelände durchquert werden - und sei es ein "finsteres Tal". Das will heißen: "Finstere Täler" sind Durchgangsstationen und nicht das Ende und Ziel aller Dinge. Das kann schon mal tröstend sein, zu wissen: "Kreuz und Elende das nimmt eine Ende..." (aus: "Die güldne Sonne..." P. Gerhardt) Der eigentliche Trost liegt aber in der Gewissheit: "Denn du bist bei mir." Dieser Blick und diese Ausrichtung auf den HERRN helfen, nicht auf das "finstere Tal" mit all seinen Schrecknissen zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange. Es heißt, wohlgemerkt, nicht: "Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, trifft mich kein Unglück." Es ist wohl müßig, zu fragen, wie wir möglichst geschickt Unglück und Unheil umgehen können. Entscheidend ist dagegen die Frage: "Wer geht mit? Wer bleibt an meiner Seite? Wer lässt mich nicht im Stich?" Der Beter des Psalms 23 hat seine Antwort gefunden.

Damit sind wir beim Lehrtext. Ungeschminkt gibt der Apostel Paulus zu: "Ja, wir sind bedrängt, ratlos, verfolgt und zu Boden geworfen." Also kein Siegesleben auf sonnigen Höhen, wie man es doch bei einem solch vollmächtigen Mann wie Paulus erwarten dürfte, oder? Nein, das "finstere Tal" mit all seinem Unglück gehört scheinbar zum Leben dazu. Doch viermal spricht Paulus sein "Aber". Das klingt paradox, ist aber das Ergebnis dessen, was es heißt, damit Ernst zu machen: "Du bist bei mir." Das gilt in besonderer Weise für das letzte große "Tal des Todesschattens" wie man hier auch übersetzen kann, das wir alle durchqueren müssen. Der gedeckte Tisch, der überfließende Becher und das gesalbte Haupt liegen jenseits davon. Darauf, auf dieses "Haus des HERRN", unbeirrt und ganz getrost zuzugehen - das bedeutet es, ein Sieges- oder besser: Überwinderleben zu führen.

In Jesus bist du gesegnet, geführt und begleitet - was auch kommen mag.

In Jesus bist du gesegnet und wird sich das Heil auch in deinem Leben am Ende gegen alles Unheil durchsetzen.

In Jesus bist du gesegnet und hast du einen unverbrüchlichen Platz im "Hause des HERRN".

https://www.youtube.com/watch?v=Zvl-pY3vyuY