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Sonntag, 30.Juli 2023

Ich erzähle dir meine Wege, und du erhörst mich; lehre mich deine Gebote.

Psalm 119, 26

Wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben.

1. Johannes 5, 15

Vertrauensvoll beten

"Ich muss dir mal was erzählen!" Viele unserer Gespräche beginnen so und bestehen auch zum großen Teil aus Erzählungen. Nein, wir tauschen nicht nur Informationen aus, sondern erzählen uns unablässig Geschichten - große und ganz kleine, ganz aktuelle und oft auch immer wieder die gleichen. Das Erzählen hat eine ungemein große Bedeutung für uns und ist etwas sehr Wichtiges. So erzählen auch in der Bibel in weiten Teilen Menschen ihre Gottesgeschichten und Gotteserfahrungen; sie verkündigen damit den lebendigen Gott und bekennen ihren Glauben an ihn.

Wenn das alles so ist, das verwundert es auch nicht, dass der Beter in der heutigen Losung auch sein Beten als ein Erzählen beschreibt: "Ich erzähle dir meine Wege, und du erhörst mich." Unser Vater im Himmel fordert uns auf: "Du, erzähl' doch mal." Er hat ein offenes und geduldiges Ohr. Allein schon dieses Erzählen vor Gott hat eine ungemein klärende und befreiende Wirkung auf uns! Erst recht aber das, was Gott dann dazu zu sagen hat; wenn er uns also "seine Gebote lehrt", wie es der Psalmist sagt. Seine Gebote - das sind nicht irgendwelche allgemeinen Wahrheiten, sondern der Kommentar unseres Vaters im Himmel zu unseren Geschichten, die wir ihm erzählen - sein Wort in unsere Lebenswirklichkeit.

Der Apostel Johannes geht im Lehrtext noch einen Schritt weiter. Beten und erzählen - das hat dann sehr oft mit unseren Bitten zu tun, die wir voll Vertrauen vor unserem Vater im Himmel aussprechen. Mit ihnen bringen wir unsere Bedürftigkeit und Abhängigkeit von Gott zum Ausdruck. Es ist Jesus, der in seiner Unterweisung über das Gebet der schlichten und kindlich-vertrauensvollen Bitte einen ganz neuen Stellenwert gibt. Wie und was wir von Gott erbitten - das verrät eine Menge über unser Verhältnis zu ihm!

Unser Lehrtext ist eine Kardinalstelle für das, was wir "Erhörungsgewissheit" nennen und sie ist ganz wesentliches Kennzeichen christlichen Betens! Beten bedeutet eben nicht, quasi eine "Flaschenpost" abzuwerfen - und jetzt ist völlig ungewiss und ein Produkt des Zufalls, was mit unserem Anliegen wird!

Bei Gott sind das Hören und das Erhören unserer Gebete untrennbar miteinander verbunden. Wie und wann er unsere Bitte erhört - das überlassen allerdings wir getrost ihm, denn er weiß aufs Beste, was für uns und das Anliegen, um das wir beten, gut ist. Auch das ist Ausdruck unseres Vertrauens, um das unser Vater im Himmel unablässig wirbt und mit dem wir ihn über alles ehren.

In Jesus bist du gesegnet; schütte nur dein Herz vor ihm aus!

In Jesus bist du gesegnet; unablässig tritt er fürbittend für dich vor Gott ein.

In Jesus bist du gesegnet und steht dir die Tür zum Vaterhaus Gottes offen.

https://www.youtube.com/watch?v=p9dWgzvko7w