Listen

Description

Mittwoch, 7. Februar 2024

Der HERR züchtigt mich schwer; aber er gibt mich dem Tode nicht preis.

Psalm 118,18

Es war dort ein Mensch, der war seit achtunddreißig Jahren krank. Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin! Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin.

Johannes 5, 5.8-9

Verwandelt werden

Der unmittelbare Textzusammenhang der heutigen Losung entpuppt sich keineswegs als Klagepsalm, sondern ist voller Lob und Dank. Da ist z.B. auch der bekannte Vers zu finden: "Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des HERRN behält den Sieg!"(V.15) Vielleicht stolperst du heute Morgen über das Wort "züchtigen" und tust dich schwer mit der Aussage: "Der HERR züchtigt mich schwer." Doch ich will dich einladen, dich an der Stelle nicht zu verschließen, sondern dein Herz offen zu halten.

Das hebr. Wort, das hier steht, jasar, ist ein Grund- oder Sammelbegriff für das ganze Wortfeld rund um unser deutsches "Erziehen" und kann, je nach Zusammenhang, übersetzt werden mit: warnen, zurechtweisen, ermahnen, tadeln, korrigieren. Mehrheitlich ist damit ein Tun mit Worten gemeint.

Ich lade dich nun ein, deine eigenen Erziehungserfahrungen zur Seite zu legen. Auf einem geistlichen Weg und auf dem Weg der Nachfolge unterwegs zu sein bedeutet, in einem Transformationsprozess, einem Umformungsprozess in das Bild Christi hinein zu stehen. Das ist das Ziel der "Züchtigung", also der Erziehung Gottes. Irren wir uns nicht: Diese Umwandlung muss von Grund auf geschehen. Es ist nicht so, dass wir im Großen und Ganzen schon ganz okay in den Augen Gottes sind, "hier eine kleine Macke, dort eine unschöne Unart - das kriegen wir schon hin!" Wir sind voraussetzungslos geliebt und angenommen und ganz im "Wohlgefallen" Gottes, was unser Sein und unsere Identität betrifft, die er uns neu schenkt und durch den Heiligen Geist eingießt. Aber nun auch zu werden, was wir sind - das ist ein langer, mühsamer und manchmal harter Weg, täuschen wir uns nicht. Der alte Adam und die alte Eva sind eine zähe Angelegenheit... Gott Lob und Dank, dass er uns nicht lässt, wie wir sind - es wäre nicht zum Aushalten! Nein, wir haben keinen Vater im Himmel, der uns verwahrlosen lässt! Unser Selbstmitleid neigt zum Jammern: "Das überlebe ich nicht! Wie kann der liebe Gott denn bloß! Und das soll ein Gott der Liebe sein! Ich armes Hascherl! Ich geh' kaputt!" Alles Unfug. Der Psalmist sagt eindeutig: "...aber er gibt mich dem Tode nicht preis." Nein, aber es ist nicht wenig in uns und an unserem Lebenswandel, das nicht zum Leben hilft und auch nicht unter die Überschrift "gottwohlgefällig" fällt; und das muss, tut mir leid, absterben und das muss in den Tod, da hilft nun mal nichts. Wir werden noch froh und dankbar sein für alles, was Jesus uns abgewöhnt und von uns nimmt... das kann auch im Moment schon einmal wehtun, weil wir unsere gottlosen Anteile leider oft nur schwer hergeben.

Lesen wir den Lehrtext im Zusammenhang, begegnen wir genau dem: Auf die Frage von Jesus, ob der Kranke denn gesund werden wolle, antwortet dieser überhaupt nicht, sondern fängt gleich sein Klagelied an: "Ich habe keinen Menschen..." Mit den energischen Worten: "Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!" reißt Jesus ihn da heraus und gibt den Mann nicht seinem Elend preis. Was für eine Gnade!

In Jesus bist du gesegnet und in Gottes Umwandlungsprogramm aufgenommen - was für eine Gnade!

In Jesus bist du gesegnet; bleib' nicht liegen auf deiner Matte und warte nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag, sondern steh auf, nimm dein Bett und geh hin!

https://www.youtube.com/watch?v=ncZ1ZTYLkzk