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Samstag, 18. März 2023

Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer. Psalm 14,3

Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind's, die ihn finden. Matthäus 7,14

Von vorn beginnen

Das Losungswort heute, das so auch noch einmal im Psalm 53 steht, kennst du vielleicht aus dem Mund des Apostels Paulus. Im Römerbrief spricht er bekanntlich über die grundsätzliche Erlösungsbedürftigkeit des Menschen und dass der Weg der Erlösung über den Glauben an Jesus geht und nicht über die guten Werke und das "Gutes tun", wie es in der Losung heißt. In Römer 3,10 zitiert Paulus dieses Psalmwort.

Hier spricht nicht einer, der jeglichen "Glauben an die Menschheit" verloren hat, wie man so schön sagt und der der Menschheit schlicht überdrüssig geworden ist. So etwas gibt es ja. Nein, hier schaut der Beter aus Gottes Perspektive. Mit dem vielzitierten Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradies sind wir als Menschheit insgesamt buchstäblich "neben der Spur", einschließlich all dessen, was wir Menschen unter uns und was in unseren Augen auch alles als "Gutes tun" erscheinen mag. Es ist, als wenn man ein Hemd zuknöpft und oben am Hals das falsche Knopfloch erwischt. Man kann noch so schön und sorgfältig das Hemd weiter zuknöpfen - es bleibt alles falsch und wird mit der Zeit auch nicht richtiger.

Gottlob ist das nur die eine Seite der Medaille. Die andere besagt nämlich, dass Gott genau aus diesem Grunde von Anbeginn an eine Heils- und Erlösungsgeschichte schreibt. Und es ist so: Erst, wenn ich Gottes Grundsatzurteil auch über mein Leben akzeptiere und nicht mehr in Revision gehe, bin ich auch bereit, das Heil zu empfangen: Ich bekomme - im Bild gesprochen - ein neues Kleid; und ich darf mit meiner Knopfleiste noch einmal von vorne beginnen! Wie wunderbar ist das denn!

Dieses vollständige Einverständnis in Gottes Urteil über mein Leben und die Bereitschaft, wirklich mit dem Punktesammeln bei Gott aufzuhören und sich selbst aus eigener Kraft doch ein bisschen besser, anständiger und gottwohlgefälliger zu machen und ganz stolz zu sein, wenn's in den eigenen Augen auch gelingt - all das ist tatsächlich eine enge Pforte, wie Jesus es im Lehrtext heute sagt.

Vielleicht gehörst du ja auch noch zu der Generation, die das berühmte Bild vom engen und breiten Weg kennt, das früher als pädagogischer und  moralisch erhobener Zeigefinger in vielen Wohnungen frommer Leute hing... doch es geht hier gerade nicht um Moral oder darum, moralisch anständig zu leben, sondern darum, sich ganz in den Tod von Jesus hineinzugeben, um auch ganz an seinem Leben Anteil zu haben.

In Jesus bist du gesegnet und von neuem geboren und darfst du vorne beginnen.

In Jesus bist du gesegnet und sind deine Füße auf den Weg zum Leben gestellt.