Freitag, 26. Mai 2023
Der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut.
Daniel 9,14
Gott zeigt seine Gerechtigkeit jetzt, in dieser Zeit: Er ist gerecht und macht gerecht den, der aus dem Glauben an Jesus lebt.
Römer 3,26
Vor dem Gnadenthron stehen
Unsere Seele hat bekanntlich viele Mittel und Wege, mit der eigenen Schuld umzugehen. Dazu gehört das Verschieben von Schuld. Das haben Kinder schon drauf: Im Zweifelsfall ist immer der andere schuld! Wie eine heiße Kartoffel wird die Schuld schnell dem anderen zugeschoben, keiner will sie behalten. Dieses Schuld-zuschieben macht auch vor Gott nicht halt. Darum gehört zu vielen Bußgebeten der Bibel das "Gerechtsprechen Gottes" - so auch in dem Bußgebet des Daniel, dem die heutige Losung entnommen ist. Nein, Gott trifft keine Schuld, er ist "gerecht in allen seinen Werken". Ihm können wir kein Fehlverhalten vorwerfen. Buße tun beginnt also mit der Bereitschaft, "ich" zu sagen und einzustehen für die Schuld und sie auf sich zu nehmen und Verantwortung zu übernehmen: "Dass die Dinge so stehen, wie sie jetzt sind, das habe ich mir selbst zuzuschreiben."
Doch damit ist die Schuld immer noch nicht aus der Welt! Was ich auch tue, ich kann sie nicht sühnen und tilgen - welches Opfer ich zu bringen auch bereit bin!
Im Zusammenhang des heutigen Lehrtextes spricht der Apostel vom "Sühnedeckel" und vom "Blut Jesu". Der Sühnedeckel war die vergoldete Deckplatte der Bundeslade, überschattet von geflügelten Cherubim, die den Thron Gottes, den "Gnadenthron" darstellte. Auf sie wurde das Blut von Opfertieren gesprengt am großen Versöhnungstag. Hier und nur hier geschah echte Sühne - jetzt erst war die Schuld des Volkes getilgt.
Das ist ein vorlaufendendes Symbol für Jesus: Er ist das Lamm Gottes und der wahre Hohepriester in einer Person. Er trägt sein Blut ins "innere Heiligtum" und nimmt so hinweg die Sünden der Welt. Was bedeutet das für dich und mich? Wir können dazu nichts beitragen, kein Opfer hinzufügen; wir können nur eines: Dieses Opfer Jesu für uns persönlich annehmen und gültig sein lassen. "An Jesus glauben" nennen wir das und "aus Glauben gerecht sein".
Wenn wir also unsere Schuld zunächst auf uns genommen und vielleicht einen stattlichen Schuldschein zusammengekriegt haben, können wir Punkt für Punkt durchgehen und Jesus fragen, ob sein vergossenes Blut auch explizit diese Schuld sühnt und damit tilgt: "Jesus, reicht dein Blut auch für diese Schuld?" "Ja." "Bist du dir sicher?" "Ja. Ganz bestimmt. Kannst du streichen. Frag' mich gerne wieder, wenn du dir unsicher bist. Vergiss nicht: ich bin Heiland der Welt."
In Jesus bist du gesegnet und ist der Gnadenthron auch für dich aufgerichtet.
In Jesus bist du gesegnet und gerecht gesprochen.
In Jesus bist du gesegnet und ist keine Anklage mehr zugelassen.
https://www.youtube.com/watch?v=9iaETVdNK0o