Samstag, 24. Juni 2023
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Micha 6,8
Seid so untereinander gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht.
Philipper 2,5
Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht
Die heutige Losung ist die Antwort auf eine Frage. Sie lautet: "Womit soll ich mich dem HERRN nahen, mich beugen vor dem hohen Gott?...Soll ich meinen Erstgeborenen für meine Übertretungen geben, meines Leibes Frucht für meine Sünde?" (V.7) Diese Frage klingt überaus fromm, so als wäre Gott so unerreichbar heilig und unendlich groß und hoch, dass seine Forderungen schier unerfüllbar sind und nichts, was wir tun und ihm bringen könnten, Gefallen vor ihm finden könnte. Doch der Prophet macht durch diese Scheinfrömmigkeit eine Strich: "Tu doch nicht so, als wüsstest du nicht, was Gott in Wahrheit von dir fordert. Mach' die Sache nicht unnötig kompliziert. Es ist in Wahrheit ganz einfach und eine Frage des schlichten Gehorsams: Gottes Wort halten, Liebe üben und demütig sein vor Gott." Man kann auch so übersetzen: "Was fordert der HERR von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu gehen mit deinem Gott" - wobei man das "fordern" in Anführungszeichen hören muss! In der Tat: Unsere Seele ist schon ein raffiniertes Ding. Manchmal machen wir die Fragen des geistlichen Lebens nur deshalb ganz schwierig und kompliziert, weil wir nicht bereit sind und keine Lust haben, den nächstliegenden Schritt zu tun...
Auch der Apostel Paulus bricht im Lehrtext die vielfältigen Fragen eines christlichen Lebenswandels auf eine schlichte Formel herunter: Wie Christus Jesus mir, so ich dir." Die Gemeinschaft, die wir mit Jesus haben, soll ihre Entsprechung finden in der Frage, wie wir die Gemeinschaft mit unseren Geschwistern im Glauben gestalten. Oder auch: Die Gemeinschaft, die wir miteinander im Gottesdienst mit dem auferstandenen und gegenwärtigen HERRN haben, soll der Gemeinschaft entsprechen, die wir pflegen, wenn der Gottesdienst vorbei ist! Vielleicht auch noch einmal anders: Unsere Gemeinschaft außerhalb des Gottesdienstes erweist, was unsere behauptete geistliche Gemeinschaft im Gottesdienst wert ist...
Auch das ist eine Aufgabe des geistlichen Lebens: Dass unser geistliches Leben - also unser Umgang mit Jesus - und unser Alltag - also der Umgang mit dem Nächsten - mehr und mehr zur Deckung kommen, einander entsprechen und durchdringen. Dazu braucht es Geduld und Beharrlichkeit...
In Jesus bist du gesegnet und ist dir ins Herz gelegt, was Gott von dir will und was ihm gefällt.
In Jesus bist du gesegnet und ist dir die Gesinnung Christi nicht fern.
In Jesus bist du gesegnet; darum mach' dir nicht schwer, was eigentlich ganz einfach ist. Geh' den nächsten Schritt!
https://www.youtube.com/watch?v=PniBz9LLZaw