Listen

Description

Samstag, 20. Mai 2023

Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten.

Jesaja 65,1

Viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten sein.

Matthäus 19,30

Wertschätzend leben

"Zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin ich!" So lautet die Fortsetzung der heutigen Losung. Mit diesen Worten hebt eine bittere Klage Gottes gegen sein Volk an, das sich geradezu notorisch von ihm abwandte. Das Allernatürlichste und Normale, nämlich dass Gottes Volk nach ihm sucht, nach ihm fragt und sich nach ihm ausstreckt, blieb aus.

In diesen Worten klingt aber auch noch etwas anderes mit: Dass Gott sich nämlich nun von Menschen finden lässt, die ursprünglich gar nicht nach ihm suchten und dass Menschen, die ursprünglich gar nicht zu Gottes Volk gehörten, ihn nun suchen können.

Jesus hat die große Entschränkung gebracht; die Mauer, die uns, die wir nicht zum alten Bundesvolk Israel gehören, abtrennte, ist niedergerissen. In Jesus ruft Gott nun auch uns zu: "Hier bin ich!" Und: "Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR. (Jeremia 29, 13-14) Dass wir Gott überhaupt suchen und uns nach ihm ausstrecken können, ist ein großes Privileg, eine unglaubliche Chance und Möglichkeit und überhaupt nichts Selbstverständliches! Nie sollten wir sie gering und billig achten!

Im Lehrtext spricht Jesus von der großen Umwertung der Dinge in Gottes neuer Welt. Das wird ein Staunen geben! Vielleicht meint Jesus auch: In Gottes neuer Welt werden die Bewertungen und Rangfolgen, die wir auf Erden vornehmen, eingeebnet. Es gibt dann eben nicht mehr die, die in der ersten Reihe sitzen dürfen und die, die sich mit den Stehplätzen ganz hinten zufriedengeben müssen. Es gibt dann nicht mehr die Ehrenplätze und den Klappstuhl für ganz an der Seite.

Das kann man schon in diesem Leben einüben: Jedermann gleich wichtig nehmen und mit gleicher Liebe und Ehre begegnen - was natürlich nicht bedeutet, dass wir zu jedermann die gleiche Beziehung haben - wie sollte das gehen. Aber in der Wertschätzung und in der Ehre eben keine Unterschiede machen und sich die Geringschätzung grundsätzlich abzugewöhnen. Du kannst es auch nach innen nehmen und einmal prüfen, welche Anteile deiner Person du gerne hervorkehrst und "ehrst" und was du an dir geringschätzt und am besten in den Keller verbannst. Sage nie zu dir: "Das ist aber das Letzte!" Halte auch das Schwache und wenig Ansehnliche in dir in Ehren. Lege alle Bewertungsscalen beiseite.

In Jesus bist du gesegnet und lässt sich der lebendige Gott auch von dir suchen und finden.

In Jesus bist du gesegnet und wertschätzend angesehen. Tue du es doch auch!

https://www.youtube.com/watch?v=Knvd7B7-abA