Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir. 2. Chronik 20,12
Lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens. Hebräer 12,2
Wo siehst du hin?
König Joschafat befand sich in höchster Bedrängnis im Krieg mit den Ammonitern und Moabitern. Die Feinde rückten immer weiter vor und dem König wurde angst und bange. - Das bedeutet doch: Alles, was Gott uns verheißen und zugesagt hat, aller "geistlicher Segen im Himmel durch Christus" (Epheser 1,3) und damit alles, was uns in Christus geschenkt ist, ist auch immer wieder angegriffen und gefährdet. Es gehört mit zu einem gesunden geistlichen Realitätssinn, diesen inneren geistlichen Kämpfen um unser "gelobtes Land" ins Auge zu blicken und den Angriffen tapfer Widerstand zu leisten.
Das geschieht auf eine ganz eigentümliche Art und Weise: "Unsere Augen sehen nach dir" betet Joschafat; "lasst uns aufsehen zu Jesus" ruft uns der Schreiber des Hebräerbriefes zu. - In den Schlachten der Antike war es für den kämpfenden Soldaten nicht nur wichtig, den Feind im Blick zu haben; sondern noch viel mehr das Banner oder Panier des Feldherrn; daran musste er sich orientieren, wollte er sich nicht in endlosen Mann-zu-Mann-Kämpfen aufreiben. - Genauso sind unsere Blicke auf Jesus gerichtet. Das "Aufsehen auf Jesus", wie es der Lehrtext sagt, schließt ein Wegsehen von unseren "Ammonitern und Moabitern" mit ein. Ja, sie versuchen, unsere Blicke und damit unsere inneren Ausrichtung auf sich zu ziehen und zu lenken und sich dann als bedrohlich und unüberwindlich vor unseren inneren Augen zu gebärden. "Nicht hingucken" - das allein schon nimmt den Feinden ihre Macht; wieviel mehr dann das "Hinsehen auf Jesus"!
Nicht zu wissen, was wir tun sollen, ist keine Schande; es darf uns nur nicht zu hektischer Betriebsamkeit oder endlosem Grübeln verleiten. Machen wir's wie Joschafat und richten wir unsere Blicke auf den HERRN; denn "die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden." (Psalm 34,6)
Vergiss nicht: In Christus bist du gesegnet mit allem geistlichen Segen im Himmel. Alles was Jesus gehört, gehört auch dir.
Sei gewiss: Der, der in dir den Glauben angefangen hat, der wird ihn auch vollenden. Darauf blicke.