Mittwoch, 5. Februar 2025
Der Knecht Gottes sprach: Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.
Jesaja 50,6
Jesus spricht: Niemand hat größere Liebe als wer sein Leben einsetzt für seine Freunde.
Johannes 15,13
Wunder des Kreuzes
Immer mal wieder haben wir Losungen gelesen, die den sog. "Gottesknechtsliedern" des Propheten Jesaja entnommen waren. So auch heute: In Jesaja 50 finden wir das dritte dieser "Lieder". Mit jedem weiteren Lied treten die Konturen der Passion Christi stärker hervor; "Die Strafe liegt auf ihm..." - dieses bekannte Wort wird dann im vierten und letzten dieser bemerkenswerten Text stehen!
In den Passionsberichten der 4 Evangelisten halten diese sich streng an die "harten" Fakten, wenn sie in großer Zurückhaltung und in Konzentration auf das Wesentliche vom Fortgang der Ereignisse rund um das Leiden und Sterben von Jesus berichten. Sie verzichten auf alle Ausschmückungen und dramatischen Effekte, die nur die Phantasie des Lesers beflügeln und die religiöse Neugier befriedigen würden. So erfahren wir auch so gut wie nichts von der "Innenseite" von Jesus, seinen Gedanken, Empfindungen und Motiven. Die wenigen Sätze, die er spricht, lassen sich an 2 Händen abzählen. Wenn wir dagegen die Gottesknechtslieder auf Jesus hin auslegen, bieten sie nun so etwas wie eine Innenschau. Dann ist das "Ich" des Gottesknechtes in der heutigen Losung das "Ich" von Jesus. Wir kommen dann zu der überraschenden aber mit dem Zeugnis des Neuen Testamentes übereinstimmenden Entdeckung, dass Jesus auch in seiner Passion stets der Handelnde blieb. Nur nach außen hin war Jesus hilflos seinen Peinigern ausgliefert; nach innen hin konnten sie ihn nur deshalb geißeln, weil er "seinen Rücken denen darbot, die ihn schlugen"; sie konnten ihm nur ins Angesicht spucken, weil er ihnen das Gesicht hinhielt. Ohne sein inneres Ja, ohne seine Einwilligung hätten sie ihm nicht ein Haar krümmen können. "Niemand nimmt es (mein Leben) von mir, sondern ich lasse es von mir selbst. Ich habe Gewalt, es zu lassen und habe Gewalt, es wiederzunehmen" (Johannes 10, 17-18) sagt Jesus in seiner Hirtenrede in Johannes 10.
Was für eine Hoheit, was für eine königliche Souveränität - auch in größter Niedrigkeit!
Im Lehrtext nennt Jesus eine weitere "Innenseite" seines Sterbens. Es ist das "Einsetzen seines Lebens für seine Freunde". Und es ist Ausdruck größter Liebe. Wie wunderbar. Ob du wohl auch zu diesen Freunden gehörst? Jesus fährt fort: "Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete." (V.14) Darum geht's.
In Jesus bist du gesegnet und gerufen, dein Kreuz auf dich zu nehmen und ihm zu folgen.
In Jesus bist du gesegnet und über die Maßen geliebt. Auch für dich hat Jesus sein Leben eingesetzt.
https://www.youtube.com/watch?v=X8f_LdxozM0