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"Der HERR steht mir zur Rechten, so wanke ich nicht."

Psalm 16,8

Paulus sagt: "Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge."

Apostelgeschichte 26,22

Das war für den Apostel Paulus die ganz große Bühne: Bereits in römischer Haft, bekam er vom römischen Statthalter Festus in Cäserea anlässlich eines Besuches des jüdischen Königs Agrippa II. und dessen Schwester Berenike die Gelegenheit, sich vor großem Publikum zu verteidigen. Er machte es so glänzend, dass Agrippa II. schließlich sagte: "Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch überreden und einen Christen aus mir machen." (V.28) Der Lehrtext heute ist das Schlusswort seiner Rede und geht so weiter: "...dass Christus müsse leiden und als erster auferstehen von den Toten und verkündigen das Licht seinem Volk und den Heiden."

In dieser Verteidigungsrede, die ebenso persönliches Zeugnis wie evangelistische Predigt ist, erfährt Paulus, was König Davids in Psalm 16, der heutigen Losung sagt: "Der HERR steht mir zur Rechten, so wanke ich nicht." Wo wir für Jesus und unseren Glauben einstehen, wo wir Zeugnis ablegen von dem, was Jesus in unserem Leben getan hat, dürfen wir mit diesem buchstäblichen "Rechtsbeistand" rechnen: Der HERR zu unserer Rechten!

Um über seine Glaubenserfahrungen zu sprechen, muss man kein Paulus, kein Völkerapostel und kein Evangelist sein und muss nicht "die große Bühne" haben; sie wäre für manch einen ein wahrer Alptraum! Also können wir unsere ganz persönliche und ganz eigene Art und Weise finden, über Jesus zu reden und "Zeuge zu sein", denn das ist unser Auftrag. In unserer Kultur gehören persönliche Glaubensüberzeugungen zu den ganz privaten, nahezu intimen Dingen. Die Hemmschwelle, über sie zu sprechen, ist groß, und es passiert nicht oft, dass man in einer Begegnung und Beziehung eine solche Vertrautheit erreicht, dass man unverkrampft über sie reden kann. Lass dich trotzdem dazu ermutigen; vergegenwärtige dir stets, wer dir zur Rechten steht. Es könnte sehr gut sein, dass dein Gesprächsgegenüber nur darauf wartet. Lass dich führen und vertraue den stillen Impulsen des Heiligen Geistes. Er wird dir im richtigen Moment die richtigen Worte für die richtigen Menschen in den Mund legen.

So sei gesegnet und gewiss: der HERR steht auch dir zur Rechten.

Sei von neuem in deine Berufung, Zeuge zu sein, hineingesegnet.

Dein Mund sei aufgetan und deine Zunge gelöst, den Namen Jesus in diese Welt zu tragen, denn nur in ihm kann sie gerettet werden.