Freitag, 28. Februar 2025
Du hast Menschen über unser Haupt fahren lassen, wir sind in Feuer und Wasser gekommen. Aber du hast uns herausgeführt und erquickt.
Psalm 66,12
Paulus schreibt: Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserm Leibe, auf dass auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar werde.
2.Korinther 4, 9-10
"Zum Heil wurde mir bitteres Leid" (Jesaja 38,17)
Eine der ganz großen Fragen des geistlichen Lebens ist die nach dem Leid: Woher es kommt, wer es verursacht, warum es uns trifft, wie man drumrumkommt und natürlich wie man es beendet! Die Frage nach dem Leid drängt sich uns natürlich in den ganz eigenen Leiderfahrungen auf, aber selbstverständlich auch angesichts des unermesslichen Leids in dieser Welt, wovon uns täglich die Nachrichten erreichen. Was sich da hinter dürren und oft schwindelerregenden Zahlen verbirgt, können wir nicht ermessen, nimmt uns schier den Atem und lässt uns oft genug hilflos zurück. Die Frage nach dem Leid ist also nicht theoretischer Natur, sondern greift ans Fundament. Darum ist es natürlich eines der ganz zentralen und fundamentalen Themen in der Bibel - so auch in den beiden Bibelworten heute.
In ihnen spiegeln sich - wie immer - konkrete Erfahrungen und ihre geistliche Verarbeitung. In der Losung geht es um Leid, das uns von Menschen zugefügt wird: "Du hast Menschen über unser Haupt fahren lassen" - das ist ein drastisches Bild, aber so kann es sich anfühlen! Die geistliche Verarbeitung besteht darin, dass der Beter Gott als den Handelnden oder zumindest Zulassenden erkennt und glaubt. Während wir jetzt vielleicht schon zu der Frage ansetzen, wie denn bitteschön ein liebender Gott so etwas zulassen kann, schauen wir doch noch einmal genau hin: Der Glaubens- und Vertrauensakt besteht hier darin: "Ich lasse mich nicht davon abbringen, hinter allem, was mir wiederfährt, nur und nur die Hand Gottes zu sehen. Nie ist er weg, nie lässt er mich los. Und ich bin gewiss: Wohinein er mich auch immer kommen lässt: Er bleibt an meiner Seite und führt mich wieder hinaus." Das nenne ich eine starken Glauben, der möglicherweise auch für die nötige Resilienz sorgt, "Feuer und Wasser" zu überstehen und weiterzuleben!
Für den Apostel Paulus ist ganz typisch, dass er in seinen Leiderfahrungen - und die gab es bei ihm zuhauf - die Anteilhabe an den Leiden Christi erfuhr und damit - und das ist so wesentlich! - dem Leiden einen Sinn geben konnte; auch für ihn ist das Leiden nicht die Endstation, sondern Durchgangstation zum Leben, frei nach dem Lied: "Jesus lebt! Nun ist der Tod mir der Eingang in das Leben."(C.F.Gellert) Auch das ist ein starkes Glaubenszeugnis.
In beiden Glaubenszeugnissen geht es darum, eigene Leiderfahrungen anzunehmen und ihnen damit ihr Zerstörungspotential für den Glauben und den inneren Menschen zu nehmen.
In Jesus bist du gesegnet; wenn eigenes oder fremdes Leid nach dir greift, so fasse SEINE Hand um so fester: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!" (1. Mose 32,27)
In Jesus bist du gesegnet und gesetzt, zu überwinden und den Sieg davon zu tragen.
https://www.youtube.com/watch?v=eCx-pycq6SI