Heute spreche ich mit Karola und ihre Einstellung zum Sport. Was hat sich verändert? Wie schafft man es, seinen Körper ruhigen Gewissens Höchstleistungen abzuverlangen. Und damit ist gemeint, dass man ihn gezielt fördert (mit einer sportgerechten Ernährung und adäquaten Regeneration), damit wir ihn auch effektiv fordern können. Denn warum trainieren wir? Um leistungsfähiger zu werden und das erreichen wir nicht allein mit Training. Ganz im Gegenteil: legen wir ausreichend Wert auf Ernährung und Regeneration, haben wir auch die Energie, um richtige Trainingsreize zu setzen. Ehrlicher Sport ist die Summe aus allen drei Teilen und wenn wir eine vernachlässigen, stagniert der Progress und kann auch gegenteilig umschlagen. Genau dieser Raubbau am eigenen Körper anstatt Aufbau ist die Folge exzessiven Sporttreibens in der Kombi einer restriktiven Ernährung, wie es gerade in einer Essstörung oft rücksichtslos und fahrlässig betrieben wird. Eine lebensgefährliche Kombi, deren Ausmaße wir nicht wahrhaben wollen und sogar bewusst ignorieren. Für was?
Es ist sehr wichtig, dass wir bewusst innehalten und reflektieren, was unser Antrieb ist. Was wir erreichen und wem wir vielleicht etwas beweisen wollen. Welche ehrliche und persönliche Relevanz hat der Sport. Gefangen im Trott, getrieben von Zwängen kann der Sport nämlich schnell zum Fluch werden. Aber auch Segen, wenn wir einen achtsamen Abstand wahren und MIT unseren Körper arbeiten. Und dazu gehört so viel:
- Pausen
- Sportgerechte Ernährung
- Flexibilität (es ist schließlich nur ein Hobby)
- Unabhängigkeit und damit ist gemeint, dass wir unsere Nahrungsaufnahme unabhängig vom Sport pflegen und sie uns erlauben und vor allem auch genießen!
- Regelmäßige Checkups beim Arzt
- Ein gesunder, regelmäßiger Zyklus
- Ehrliches und sinnvolles Training - ein effektives Maß (hier kann ein Trainer helfen)
- Mit Bedacht und Respekt für seinen Körper vorgehen und nichts erzwingen #trusttheprocess
- Dankbarkeit und Demut an den Tag legen, denn nichts ist selbstverständlich
Auch ich stelle mir die Fragen und spüre, dass wenn ich irgendwelche Extreme fahre, ich aus meiner gesunden Mitte falle und dann bewusst oder unbewusst einen Engpass verspüre. Und mein Wesen tendiert gerne dazu, mal über die Strenge zu schlagen. Aber ich weiß, mich zu beendigen und zu lenken, aber auch zu hinterfragen, warum dieser Drang vielleicht gerade da ist. Wichtig ist: ich kann das heute einordnen und ich bin mir auch bewusst, welche Gefahren damit einhergehen. Drum pass ich
auf mich auf. Ich habe meinem Körper das Versprechen gegeben und da stehe ich überzeugt und liebevoll hinter.