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Description

Der fromme Mann aber pflegte, wenn er etwas Wunderbares getan hatte, sogleich die Gegend zu verlassen, bis die Tat in Vergessenheit geraten war: und er gab sich Mühe, sofort etwas Läppisches vorzutäuschen, um dadurch zu verbergen, was er Gutes getan hatte. Einst diente er als Aufwärter in einer Kneipe und bekam dafür sein Essen; der Wirt aber war hartherzig und gab ihm häufig nicht einmal sein Essen, obwohl er viel durch ihn verdiente, denn die Bürger sagten zu einander, als ob er ein Wunderding wäre: Komm, lasst uns ein Glas trinken, wo der Narr ist! Eines Tages nun kroch eine Schlange herein, trank aus einer der Weinflaschen, spie ihr Gift hinein und kroch davon. Symeon war nicht drinnen, sondern tanzte draußen mit den Leuten. Als er hineinkam, erblickte er auf der Flasche unsichtbar TOD geschrieben. Sofort merkte er, was geschehen war, nahm einen Knüppel und schlug sie entzwei, voll wie sie war. Der Wirt aber nahm ihm den Knüppel aus der Hand und gab ihm damit soviel, dass ihm die Sinne schwanden, und jagte ihn davon. Am nächsten Morgen kam der Abbas Symeon und versteckte sich hinter der Tür. Und sieh, da kam die Schlange wieder trinken, und als der Wirt sie sah, griff er nach demselben Knüppel, um sie totzuschlagen, traf aber daneben und schlug alle Flaschen und Gläser entzwei. Da sprang der Narr hervor und rief: Wie nun, du Narr? Sieh, ich bin doch nicht allein ungeschickt! Da merkte der Wirt, aus welchem Grunde er die Flasche zerschlagen hatte, und erbaute sich und hielt ihn als Heiligen