So viele Aussprüche also vernimmst du, worin Gott bezeugt, dass er die Welt geschaffen hat: halte sie nicht für anfangslos, weil sie kugelförmig sein soll, so dass anscheinend jeder Anfang an ihr fehlt; und weil alles, wenn sie erdröhnt, rings im Umkreis erbebt, so dass sich Anfang und Ende an ihr unmöglich wahrnehmen lässt; den Anfang eines Kreises sinnenfällig zu bestimmen, gilt ja als ein Ding der Unmöglichkeit. Auch an einer Kugel lässt sich der Anfangspunkt nicht ausfindig machen: wo etwa die Mondscheibe anfängt, wo sie nach der monatlichen Abnahme des Mondes aufhört. Doch wenn du’s auch selbst nicht merkst, folgt daraus nicht, dass sie überhaupt keinen Anfang und keinerlei Ende hat. Wenn du eigenhändig einen Kreis mit Tinte oder Stift ziehst oder mit dem Zirkel beschreibst, wirst du’s nach einiger Zeit unmöglich mehr mit den Augen merken oder dich geistig erinnern, wo du angefangen und wo du aufgehört hast. Und trotzdem bist du dein eigener Zeuge, dass du angefangen und aufgehört hast. Denn wenn es auch dem Auge entgeht, die Wahrheit stößt’s nicht um. Was aber einen Anfang hat, hat auch ein Ende, und was ein Ende nimmt, hat auch, das steht fest, einen Anfang genommen. Dass aber die Welt ein Ende nehmen wird, lehrt der Heiland selbst in seinem Evangelium mit den Worten: „Denn die Gestalt dieser Welt vergeht“; ferner: „Himmel und Erde werden vergehen“; und im Folgenden: „Siehe, ich bin bei euch bis an das Ende der Welt“.