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Description

Da unsere Seele zum Leichtsinn neigt, bedarf sie ständiger Ermahnung. Wie unser Leib täglich der körperlichen Speise bedarf, damit er nicht in viele Krankheiten falle und dann kraftlos daliege, so hat die Seele geistliche Speise und die beste Lebensweise nötig, damit ihr das Gute zur Gewohnheit werde und sie gegenüber den Ränken des bösen Feindes unbesiegt bleibe. Lasst uns also jeden Tag um die Stärke der Seele besorgt sein und nicht aufhören, uns selber zu erforschen. Lasst uns Rechenschaft über uns selber anstellen, über das, was wir eingenommen, und über das, was wir ausgegeben haben, ob wir Nützliches durch das Gehör in die Seele aufgenommen und was für Dinge wir in sie eingeführt haben, die uns schaden können! Und lasst uns unsere Zunge zügeln, uns Gesetze auferlegen, dass wir die Worte erst genau erwägen und dann erst sprechen. Unser Gemüt aber lasst uns belehren, dass es nichts Schädliches zulasse, sondern, wenn etwas Derartiges von außen in uns eindringen will, es als etwas Überflüssiges abschüttele, das Schaden bringen kann.