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Description

Wenn wir von Wein und Fleisch uns enthalten und uns freiwilliger Sünden schuldig machen, so erkläre und bezeuge ich im Voraus, daß Wasser und Gemüse und unblutiger Tisch uns keinen Gewinn bringen werde, da unser innerer Zustand mit der äussern Erscheinung nicht in Einklang steht. Wegen der Reinheit der Seele wurde Fasten vorgeschrieben. Wenn diese im Willen oder in den übrigen Kräften sich befleckt, warum verbrauchen wir umsonst das Wasser, das wir trinken? Warum pflegen sie den reichlichen Schmutz, der sich nicht abwaschen läßt? Welchen Gewinn hat das leibliche Fasten, wenn der Geist nicht rein ist? Denn es hilft Nichts, wenn der Wagen fest und das Viergespann wohlbestellt, der Fuhrmann aber wahnsinnig ist. Und was nützt ein wohlgebautes Schiff, wenn der Steuermann berauscht ist? Das Fasten ist der Grundstein der Tugend. Wie aber der Grundstein eines Hauses und der Kiel eines Schiffes unbrauchbar und unnütz sind, mögen sie noch so stark angelegt sein, wenn nicht der weitere Bau darauf verständig empor geführt wird, so ist auch diese Enthaltsamkeit unnütz, wenn nicht auch die übrige Gerechtigkeit sich ihr anfügt und anschließt.