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Description

Einen Gefallen erblickte Theodosius glorreichen Andenkens darin, wenn man ihn um Verzeihung bat; und desto näher stand er der Nachsicht, je mehr die Zorneswallung ihn anwandelte. Ein günstiges Vorzeichen der Vergebung war es, wenn er entrüstet war; und man wünschte an ihm, was man an anderen fürchtete, den Zorn. Das war das Heil der Angeklagten: obschon er über alle Gewalt hatte, wollte er lieber wie ein Vater rügen, denn als Richter strafen. Oft sahen wir Schuldige, die er strenge tadelte, zittern — und sie wurden, ihrer Missetat überführt, von der Schuld freigesprochen, nachdem sie bereits die Hoffnung aufgegeben hatten. Zur Einsicht wollte er sie bringen, nicht sie büßen lassen, ein Richter mit gerechter Wage, doch kein Strafrichter, da er keinem Geständigen die Verzeihung verweigerte.