Nicht bloß auf Reichtum ist man stolz, nicht bloß mit prunkender Lebensart und Kleidung, die der Reichtum erlaubt, prahlen die Menschen — sie leisten sich nämlich unnötig kostspielige, luxuriöse Mahlzeiten, machen unnötigen Kleideraufwand, bauen mächtige Häuser und schmücken sie herrlich aus, halten viele Diener und schleppen Scharen zahlloser Schmeichler nach sich —, sondern sie fühlen sie auch ungemein wegen der Würden, zu denen sie berufen worden. Wenn das Volk ihnen ein Amt verleiht oder sie mit einem Vorsitze beehrt oder für sie eine ganz besondere Auszeichnung beschließt, dann glauben sie dadurch über die menschliche Natur hinauszuragen, fast auf den Wolken zu thronen, halten ihre Untergebenen für eine Art Fußschemel, erheben sich gegen die, welche ihnen die Würde gegeben haben und lassen die ihren Übermut fühlen, denen sie ihren Scheinglanz danken. Freilich ist das ein höchst törichtes Handeln; denn ihre Ehre ist nichtiger als ein Traum, und der Glanz, der sie umgibt, ist eitler als nächtliche Erscheinungen, da er ja mit einem Winke des Volkes da ist und auf einen Wink hin verschwindet.