Ich habe nämlich deinen Brief bei Licht nach dem Abendessen gelesen. Die Zeit des Schlafengehens war da, aber der Schlaf wollte nicht kommen. Im Bette liegend dachte ich lange darüber nach und hielt mit mir selbst, Augustin mit Augustin, folgendes Gespräch: Ist etwa des Nebridius Ansicht, wir seien glückselig, nicht wahr? In der Tat nicht; denn er selbst wagt nicht zu leugnen, dass wir noch töricht sind. Aber könnte nicht auch Toren ein glückseliges Leben zuteilwerden? Diese Annahme ist hart; gibt es doch außer der Torheit kein anderes, wenn auch nur kleines Ungemach. Wie kommt er also zu dieser Ansicht? Hat er etwa jene Schriften gelesen und nun gemeint, mich auch für weise halten zu dürfen? Aber so leichtsinnig kann doch selbst ausgelassene Freude nicht sein, besonders bei einem Manne, dessen gewichtiges Urteil mir wohlbekannt ist. So wird es sich verhalten: Er hat mir einige Liebenswürdigkeiten geschrieben, weil auch er Freude empfand über die Ansichten, die ich in jenen Schriften niedergelegt hatte; so schrieb er voll Freude, ohne darauf zu achten, was er in seiner Freude in die Feder fließen lasse.