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Description

Nachdem ich nun von den Siegeskränzen und den Kämpfern gesprochen, muss ich noch daran erinnern, dass jene tausend und abertausend Mühen auf sich nehmen, dass sie auf alle mögliche Weise sich stählen, bei ihren gymnastischen Übungen viel schwitzen, in den Übungsschulen häufig Streiche bekommen, keine leckere Kost bekommen, sondern eine solche, die ihnen von ihren Lehrern ausgesucht wird, kurz, dass sie überhaupt so leben, dass ihr dem Kampfe vorangehendes Leben eine stete Vorbereitung auf den Kampf ist. Dann erst entkleiden sie sich zum Auftreten auf dem Kampfplatze, nehmen alle Gefahren und Mühen auf sich, um einen Kranz von Ölzweigen oder von Efeu oder dergleichen zu erlangen und vom Herold als Sieger ausgerufen zu werden. Und wir, denen unsagbar viele und schöne Kronen winken, schlafen auf beiden Ohren, leben in voller Sorglosigkeit dahin und wollen kaum mit einer Hand darnach greifen? […] Denn, haben wir uns auch wirklich viel Mühe gegeben, es will uns kaum gelingen, jener Güter teilhaft zu werden, mit denen, wie gesagt, kein irdisches Gut vergleichbar ist. Deshalb dürfen wir nicht leichtsinnig sein und nicht große Hoffnungen für eine kurze Ruhe eintauschen wollen, wenn wir nicht Schimpf und Schande ernten und Strafe gewärtigen wollen, nicht etwa hienieden vor menschlichem Forum — ist übrigens doch auch dies für einen Vernünftigen keine Kleinigkeit —, sondern vor dem Gerichte, mag nun dies unter der Erde oder sonst wo sein.