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Description

Wenn einer neben der Quelle steht und jenes unabsehbare Wasser bestaunt, wird er doch wohl nicht sagen, er habe all ihr Wasser gesehen; denn wie sähe er auch das im Schoß der Erde verborgene? Auch wenn er lange neben dem Sprudeln verweilt, bleibt er doch immer am Eingang des Schauens; denn niemals setzt das Fließen des Wassers aus, und immer ist das Quellen im Ursprung. So ergeht es auch dem, der auf jene göttliche und grenzenlose Schönheit blickt: da das immerdar Gefundene als neuer und durchaus unwahrscheinlicher über das in Schau Umfasste hinaus erscheint, so staunt er wohl das je und je Aufscheinende an, nie aber steht er still in der Sehnsucht zu schauen, weil das darüber hinaus Vermutete immer noch großartiger und göttlicher sein wird als alles Erschaute.