Gott will umsonst verehrt sein. Umsonst will er geliebt sein, d. h. keusch will er geliebt werden. Er will nicht darum geliebt werden, weil er etwas außer sich gibt, sondern weil er sich selbst gibt. Wer also Gott anruft, dass er reich werde, ruft Gott nicht an; denn er ruft an, was er will, dass es zu ihm komme. Was heißt anrufen, wenn nicht in sich hineinrufen? In sich also hineinrufen, das heißt anrufen. Denn wenn du sagst: »Gott, gib mir Reichtum!«, so willst du nicht, dass Gott selber zu dir komme, sondern du willst, dass Reichtum zu dir komme. Wovon du willst, dass es zu dir komme, das rufst du an. Wenn du aber Gott anriefest, käme er selber zu dir, er selbst wäre dein Reichtum. Nun aber willst du eine volle Truhe und ein leeres Gewissen. Doch Gott füllt nicht die Truhe, sondern das Herz. Was frommt dir äußerer Reichtum, wenn dich innere Armut drückt?