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Description

Die Sorge für die Kranken gehe vor allem und über alles. Man soll ihnen demnach so dienen wie Christus, dem man ja wirklich in ihnen dient; denn er hat gesagt: „Ich war krank und ihr habt mich besucht", und: „Was ihr einem dieser Geringsten getan, habt ihr mir getan“. Doch mögen auch die Kranken bedenken, dass man ihnen Gott zuliebe dient, und deshalb die pflegenden Brüder nicht durch übergroße Ansprüche betrüben. Allein auch dann müsste man sie geduldig ertragen, da sich an solchen mehr Verdienst erwerben lässt. Es sei also eine Hauptsorge für den Abt, dass sie in keinem einzigen Punkte vernachlässigt werden. Diesen kranken Brüdern werde eine eigene Zelle zur Verfügung gestellt und ein gottesfürchtiger, eifriger, treubesorgter Wärter. Den Gebrauch von Bädern biete man den Kranken an, so oft es zuträglich ist; den Gesunden aber und vor allem den Jüngeren werde er nicht so leicht gestattet. Auch der Genuss von Fleischspeisen werde den ganz schwachen Kranken zur Stärkung erlaubt; wenn sie dann wieder mehr zu Kräften gekommen sind, sollen sich alle in gewohnter Weise des Fleisches enthalten. Herzenssache soll es dem Abte sein, dafür zu sorgen, dass die Kranken von den Celleraren und Wärtern nicht vernachlässigt werden.