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Description

Oft scheinen Menschen gerecht zu sein, und man fühlt sich zu ihnen hingezogen; man muss sich auch an ihnen freuen, denn solche Liebe kann nicht ohne Freude sein. Wenn einem aber dann in solchen, an denen man sich freute, etwas Schlechtes begegnet, wie es oft vorkommt, so rückt so viel Trauer an die Stelle, als zuvor Freude war. Der Mensch fürchtet sich dann geradezu, die Zügel der Freude zu lockern, fürchtet, sich der Fröhlichkeit zu überlassen, damit er nicht, je mehr er sich gefreut, umso gründlicher zusammensinke, wenn ihm so etwas zustößt. Durchbohrt von überfließenden Ärgernissen wie von ebenso vielen Wunden, verschließt er sich gegen menschlichen Trost, und seine Seele weigert sich, getröstet zu werden. Und woher kommt ihm dann die Kraft zu leben, zu atmen? - »Ich erinnerte mich Gottes, und es ward mir zur Lust.«