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Description

Es fuhren mir die Vögel durch den Sinn, die beim Schlafengehen noch »die Luft mit süßem Sang erfüllen«, als freuten sie sich des vollbrachten Tagewerkes. Und sie erneuern ihn regelmäßig wie zu Tagesanbruch so zu Tagesende, um nach Ablauf und zu Beginn der Nachtzeit ebenso wie der Tagzeit ihrem Schöpfer Lob und Preis darzubringen. So hatte ich mir denn einen mächtigen Ansporn für uns zur Frömmigkeit entgehen lassen. Denn welcher menschlich Fühlende würde sich nicht schämen, ohne feierlichen Psalmengesang den Tag zu beschließen, nachdem sogar die kleinen Vöglein in gewohnter Andacht und mit süßem Lied den Anbruch der Tage und Nächte begehen? Schon suchen die verschiedenen Vögel, die der Abend zwingt, der Nacht zu weichen, ihre Behausungen auf und verbergen sich in ihren Verstecken, dem untergehenden Tag noch ein helles Lied weihend, dass er nicht ohne den Zoll des Dankes scheide, den jedes Geschöpf lobpreisend seinem Schöpfer mitdarbringt.