Wie das Auge durch den von Natur in ihm vorhandenen Strahl das Licht aufnimmt, indem es durch seine angeborene Kraft das Verwandte an sich zieht, so musste auch der menschlichen Kraft etwas mit Gott Verwandtes verliehen werden, auf dass sie auf Grund der damit hergestellten Wechselbeziehung eine Neigung zu dem ihm Verwandten habe. Es musste der Mensch, weil zum Genuss der göttlichen Güter geschaffen, zur Verwandtschaft mit dem erhoben werden, an dem teilzunehmen er bestimmt war. Darum ward er mit Leben, Vernunft und Weisheit und überhaupt mit allen gotteswürdigen Gaben herrlich ausgestattet, damit er durch jeder dieser Geschenke Verlangen trage nach dem, was ihm verwandt ist. Da nun zu den der göttlichen Natur zukommenden Gütern die Ewigkeit gehört, so durfte auch dieses Gut nicht völlig in der Ausrüstung unserer Natur fehlen; vielmehr musste sie Unsterblichkeit besitzen, damit sie durch eine ihr angeborene Kraft imstande sei, das über sie Erhabene zu erkennen und nach dem ewigen Gott Verlangen zu haben. All das will der Bericht über die Weltentstehung in einem Wort zusammenfassen und aussprechen, indem er erklärt, der Mensch sei nach „dem Bilde Gottes“ geschaffen worden.