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Damit man aber dieses nicht für ein unsinniges und keckes Gerede halte, verlangen wir, dass die Anschuldigungen gegen sie geprüft werden und dass sie, wenn jene sich als begründet herausstellen, nach Gebühr bestraft werden. Wenn man aber nichts nachweisen kann, so verbietet die wahre Vernunft, auf ein übles Gerücht hin unschuldigen Menschen Unrecht zu tun oder vielmehr euch selbst, wenn ihr nicht nach vernünftiger Entscheidung, sondern nach Leidenschaft die Dinge zu verhängen beliebt. Denn für eine angemessene, ja für die einzig gerechte Forderung wird jeder Vernünftige die erklären, dass die Untergebenen von ihrem Leben und von ihrem Denken eine Rechenschaft ablegen, der man nichts anhaben kann, dass aber ihrerseits auch die Machthaber sich hei Abgabe ihres Urteils nicht von Gewalttätigkeit und Willkür, sondern von Frömmigkeit und Wahrheitsliebe leiten lassen; denn nur so werden sowohl die Regierenden, als auch die Regierten des Glückes teilhaftig. Sagte doch auch irgendwo einer der Alten: „Wenn nicht Regierende und Regierte Philosophen sind, können die Staaten nicht gedeihen“.