In Hinsicht auf Begründung und natürliche Folgerichtigkeit ist freilich jedes Mal das dogmatisch-spekulative Verfahren dem apologetischen vorzuziehen; aber umgekehrt liegt die Sache, wenn man das praktische Bedürfnis ins Auge fasst. Auch der Landmann kann wohl nicht den Samen in die Erde streuen, ohne zuvor das Unkraut und alles, was der edlen Saat hinderlich ist, entfernt zu haben; ebenso wenig wird ein Arzt einem heilungsbedürftigen Körper eine seiner gesunden Arzneien einflößen, bevor er ihn von dem vorhandenen Krankheitsstoff gereinigt und von hinzukommendem bewahrt hat. So kann auch der Lehrer der Wahrheit, wenn er über die Wahrheit sprechen will, niemand überzeugen, solange im Denken der Hörer eine falsche Meinung versteckt liegt und seinen Worten entgegensteht. Daher lassen auch wir aus praktischen Gründen den dogmatisch-spekulativen Erörterungen öfters apologetische vorangehen.