Der erleuchtete Christ genießt das Erschaffene, wenn die Vernunft es gebietet und soweit sie es gebietet, mit Dankbarkeit gegen den Schöpfer und wird so auch Herr über die Freude am Genuss. Böses trägt er nie nach, und er grollt nie jemandem, auch wenn einer wegen seiner Taten Hass verdiente. Denn er ehrt den Schöpfer und liebt den Mitmenschen, wobei er wegen dessen Unwissenheit Mitleid mit ihm hat und für ihn betet. Und da er an den Körper gefesselt ist, der von Natur dem Leiden ausgesetzt ist, leidet er in der Tat mit ihm, doch das Leid ist nicht das, was er in erster Linie empfindet. Jedenfalls erhebt er sich, wenn er in eine unerwünschte Lage gerät, aus der Not zu dem ihm eigenen Bereich und lässt sich von dem, was ihm innerlich fremd ist, nicht mitfortreißen, sondern gibt dem, was die Notwendigkeit für ihn mit sich bringt, nur soweit nach, als seine Seele unversehrt erhalten bleibt. Er lobt nicht nur das Gute, sondern strengt sich mit aller Macht an, gut zu sein und schreitet aus der Stellung eines guten und getreuen Knechtes durch die Liebe weiter zur Stellung eines Freundes durch die Vollkommenheit seiner geistlichen Haltung, zu deren Besitz er durch wahres Lernen und viel Selbstzucht gelangt ist.