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Description

Schon lange fürwahr denke ich im stillen darüber nach, womit ich deinen Zustand vergleichen könne; und ich wüsste kein passenderes Gleichnis als das eines Menschen, der, von einer langen und schweren Krankheit genesen, noch zuweilen von einzelnen Störungen und leichten Anfällen ergriffen und, wenn er auch schon über diese Resterscheinungen hinweg ist, doch noch von Besorgnissen beunruhigt wird, schon genesen, doch noch dem Arzte den Puls darreicht und jede Wärme des Körpers verdächtig findet. Bei solchen ist der Leib nicht etwa noch nicht gesund, sondern er ist an die Gesundheit noch nicht völlig gewohnt. So die das Meer oder ein See immer noch bewegt ist, wenn auch der Sturm schon schweigt. Du bedarfst darum nicht jener stärkeren Mittel, die ich auch übergehen will, dass du dir selbst Gewalt antust, über dich in Zorn gerätst, strenger gegen dich bist. Du darfst dir nur selber vertrauen und glauben, dass du auf dem rechten Weg bist, unbeirrt durch die Fußtapfen anderer, die da und dort herumlaufen und den rechten Weg gerade verfehlen.