Da war unter den Christenbrüdern ein Mann namens Vettius Epagathus, überströmend von Liebe zu Gott und den Mitmenschen. Er führte ein so heiliges und tadelloses Leben, dass man ihm trotz seiner Jugend mit vollem Recht das lobende Zeugnis ausstellen konnte, das von dem Priester Zacharias geschrieben steht: „Er wandelte tadellos in allen Geboten und Satzungen des Herrn.“ Unverdrossen war er zur Hand, wenn es einen frommen Dienst am Nächsten galt, Eifer für Gottes Sache erfüllte ihn, und „sprudelnd kochte es in seinem Geiste“. Ein Mann von solcher Art musste es unerträglich empfinden, wie schmählich man über uns Recht sprach. In flammendem Zorn forderte er, man möge auch ihm das Wort erteilen, er wolle seine Brüder verteidigen und rechtens nachweisen, dass sie nicht gottlos und unsittlich seien. Aber die Menge, die um den Richterstuhl stand, brüllte ihn nieder, ihn, den Mann von Rang und Stand, und der Statthalter ging in seiner Wut auf diese durchaus gerechte Forderung gar nicht ein. Er fragte ihn nur: „Bist du auch ein Christ?“ Vettius bekannte sich mit triumphierender Stimme als Christ. So wurde auch er in die auserwählte Zahl der Blutzeugen aufgenommen.