Was liegt denn einem vernünftigen Menschen daran, ob er ein kostbares Kleid trägt oder einen schlechten Rock, wenn er nur gegen Kälte und Hitze genügend Schutz hat? Auch in anderer Beziehung soll man sich nicht mehr beschaffen als notwendig ist, und um den Leib uns nicht mehr zu kümmern, als es gut ist für die Seele. Es ist doch wahrlich in den Augen eines Mannes, der wirklich diese Bezeichnung verdient, das Gebaren eines Zierbengels und Gecken keine geringere Schande, als sonst einer Leidenschaft niedrig frönen. Denn alle Mühen darauf verwenden, dem Leibe es möglichst angenehm zu machen, ist doch nicht die Art eines Mannes, der sich selber kennt und den weisen Ausspruch beherzigt, dass der Mensch nicht das ist, was man sieht, dass vielmehr eine höhere Weisheit vonnöten ist, mit der ein jeder aus uns sich und seine Eigenschaften erkennt. Dies ist aber denen, die keinen geläuterten Sinn haben, noch weniger möglich als das Aufschauen zur Sonne, wenn man triefäugig ist.