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Description

Wohlwollen pflegt selbst dem Zorn das Schwert zu entwinden. Wohlwollen macht, dass des Freundes Wunden nützlicher sind als freiwillig gebotene Feindesküsse. Wohlwollen macht, dass aus mehreren einer wird; denn sind mehrere Freunde, werden sie eins, indem ein Geist, eine Auffassung sie beseelt. Zugleich gewahren wir, dass selbst Zurechtweisungen bei der Freundschaft willkommen sind. Sie haben ihren Stachel, schmerzen aber nicht. Wohl treffen nämlich die Strafreden unser Herz, doch das besorgte Wohlwollen erfreut uns.